Naja, aber da heutzutage ja die Meristemvermehrung technischer Standard ist wäre es doch sinnvoll, eine kontrollierte Naturentnahme zu erlauben, wo aus einem kleinen Stückchen von einer Pflanze genug Pflanzen vermehrt werden können um die Begierden von Sammlern zu befriedigen als daß man es gänzlich verbietet und damit die Begehrlichkeiten immer grösser werden. Heutzutage muss doch wenn dies ein Profi macht kein Baum mehr kahlgerupft werden und einheimische Kleinbauern können sich zusätzlich mit der Nachzucht solcher Pflanzen ein Einkommen erzielen und sie damit auch erhalten falls die Biotope in der Natur in Gefahr sind. Ausserdem werden so viele Biotope zerstört, ist es denn da dann besser, wenn die Pflanzen (und auch Tiere wie Frösche und Reptilien) sterben
Die Frage, die sich dabei stellt ist: Wer soll das kontrollieren? CITES ist ausschließlich für die Grenzen zuständig und hat innerhalb eines Landes keinerlei Handhabe, kann nichts kontrollieren oder bestimmen. Da müssen die Regierungen ran, es muss Geld da sein, um Leute einerseits auszubilden (bei 900 Gattungen und 20.000 Arten müssen Profis ran, damit sichergestellt werden kann, dass die Leute auch wissen, mit was sie es gerade zu tun haben) und die ausgebildeten Leute wollen bezahlt werden. Der ganze Kram muss verwaltet werden, denn man braucht ja immer den Nachweis und die Aufschriften, wieviel wo von welcher Art denn nun entnommen wurde und wieviel noch entnommen werden darf. Außerdem würde das Tür und Tor für Korruption öffnen, denn seltene Orchideen sind dem ein oder anderen *sehr* viel Geld wert und der ein oder andere Politiker, Beamte, Fachmann und wer da alles in einem solchen Verwaltungsding mitarbeiten müsste, würde sich sicher kaufen lassen. Aus dem Grund sind doch überhaupt *alle* Orchideen auf den CITES-Listen. Wenn man nur danach gehen würde, welche Orchideen besonders viel gehandelt werden, könnte man über die Hälfte aller Gattungen von den Listen streichen, weil sie nur zu wissenschaftlichen zwecken oder sogar nie gehandelt werden - aber das würde einerseits den illegalen Handel der gelisteten Arten wieder vereinfachen, bedenkt man, wie ähnlich die sich zum Teil sehen und wie wenige Fachleute im Zoll sitzen und auch erkennen würden, ob es nun eine gelistete Art ist oder nicht. Zum anderen wird durch die Listung aller Arten viel Geld gespart, das sonst für Fachleute und Formalitäten draufgehen würde.
Ich sehe da aber schon das ein oder andere Problem bei deinen Idee... 1. Wer soll sich denn 900 Gattungen und 20.000 Arten merken/erkennen. Es sind ja nicht alle so leicht zu unterscheiden wie die Phalaenopsis. Auch Fachmänner haben da manchmal ihre Probleme und um sie fachmännisch auszubilden, müssten ja erstmal solche Fachmänner existiren, die die winzigen Unterschiede bei manchen Arten erkenne und erklären können. Und wenn die Orchideen gerade am Zoll nicht blühen, wird es unmöglich... 2. Um zu kontrollieren, wieviel Orchideen schon entnommen wurden, müssten aber alle Länder zusammenarbeiten. Sonst hat ja jeder seine eigenen Listen und es kommt nur eine Katastrophe dabei raus....
Dennis, mit meinem Post wollte ich ja gerade auf die Probleme aufmerksam machen und keinesfalls Lösungen präsentieren. Mir ist vollkommen klar, dass so eine Sache mehr oder weniger unmöglich ist und das wollte ich mit meinen Beispielen zeigen. Ist mir offenbar nicht so ganz gelungen
Teurer Spaß! und ich würde sagen, den Fachmann gibts bisher noch nicht. Auch einen Zollbeamten hoch zu tunen, daß der das kann, halte ich für unmöglich. Der muß ja alles andere was so über die Grenze schwappt auch halbwegs richtig einordnen. Man sollte auch abwägen wo der Staat unser Geld investiert, ehrlich gesagt gibt es wichtigere Dinge als Orchideen. Verbote 100% durchzusetzen ist viel aufwendiger und teurer, als progressive Maßnahmen. Wenn ich mit dem Geld für die erforderlichen Spezialisten ein paar hundert ha Wald pflanze oder schütze ist das nachhaltiger. Ein Teil der Orchideenarten wird auf jeden Fall für immer verschwinden und der minimale Effekt einer besseren Importkontrolle wird da nichts ändern.
:crying: Das ist doch das, was ich damit aufzeigen wollte... Dass es eben viel zu teuer und mehr oder weniger unmöglich ist. Wobei das nicht nur auf "kontrollierte Entnahmen" zutrifft, sondern allgemein stellt das eine Schwachstelle von CITES dar.
HUHU, wo ich wohne ist gegen über ein Berg der seid Jahren wie man sagt versäuscht ist. Nun wurde dieser unter Naturschutz gestellt mit einem riesen Zaun.:rules: Die Naturfriezen haben mir mal gesagt das dort sehr viele Orchideen wachsen, da hab ich mich mal auf die pirsch gemacht um diese zu sehen Und ich muss gestehen ich habe nie welche gefunden, weil ich einfach zu blöd zu bin die zu finden weil ich gar nicht weiß wie sie aussehen Allso wer weiß wie sie aussehen und wann sie blühen der wird hier echte Naturformen finden Selbst unsere Försterin hat mir dies bestätigt, ich habe auch schon mal gegoogelt wegen bilder, aber da müste ich meinen Rechner mit nehmen denn da sieht man vor lauter Wald die Bäume nicht
Es geht ja hier nicht um Naturformen sondern Naturentnahmen (was natürlich auch Naturformen sind). Sag lieber nicht wo der Berg ist, sonst kommt noch einer und buddelt die Orchis aus! LG Susi
@ Sussi, das wollte ich ja damit sagen, ich denke wenn die Leute wüsten das auf diesem Berg Naturformen stehen würden, dann wären diese nicht mehr lange dort... Auch ich bin da neugierig und deswegen bin ich auf den Berg gekrabbelt, ob ich dann letzt endlich etwas entnommen hätte oder nicht steht in Frage... Ich erfreue mich an denen die auf meinem Fensterbrett stehen, und werde im Frühjahr noch einmal mit dem Fotoaparat den Berg erklimmen um euch evt Bilder dieser Orchideen zu zeigen...:rolleys_1:
Der besagte Berg ist allerdings eher für seine Galmeivegetation bekannt denn für seine Orchideen (von denen wir auf unserer Exkursion auch nicht eine gesehen haben..). Es lohnt sich aber auch sehr für die Galmeivegetation, mal einen Blick auf diesen Berg zu werfen Solltest Du dort Orchideen entdecken, würde ich Dich doch inständig bitten, diese dort zu belassen...