unbekannte Krankkeit an Cattleya und Phalaenopsis

Dieses Thema im Forum "Krankheiten und Schädlinge" wurde erstellt von juebie, 23. Dezember 2013.

  1. Kuuki

    Kuuki Guest

    Hallo Jürgen,

    Folicur/Tebuconazol ist erhältlich als Bayer Rosenpilzfrei im Baumarkt oder Onlineshops.
    Zum Thema Aspirin bei Pflanzen: Ganz grob gesagt ist Salicylsäure ein Phytohormon und an der Krankheitsabwehr von Pflanzen beteiligt. Ob nun Aspirin mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure auch Salicylsäure enthält oder diese in der Pflanze metabolisiert wird oder Acetylsalicylsäure selbst eine Wirkung entfaltet, weiß ich dabei nicht. Wenn dich das Thema interessiert, gibt es unter den Stichworten "Salicylsäure bei Pflanzen" im Internet sehr viel zu lesen, auch gute englischsprachige Artikel.
    Zur Konzentration habe ich Angaben von 500mg (=1Tbl.) auf 0,5-3L gefunden, ich hatte 1Tbl. auf 0,5L genommen.
    Was alte Nekrosen angeht, bin ich zwiegespalten. Auch bei meiner Psychopsis sind Blattflecken geblieben, ich hatte ja nur das schlimmste Blatt entfernt, wo schon der Saft ausgetreten ist (auch auf dem Foto zu sehen). Sonst hätte ich alle Blätter entfernen müssen und hätte sie gleich wegschmeißen können. Taucht irgendwo ein neuer Blattfleck an einer gesunden Pflanze auf, zücke ich jedoch recht schnell mal die Schere, teils auch mit Erfolg. Sind die Schadstellen der Blütentriebe von deiner Phal. lueddemanniana und Liodoro weit distal vom Stamm, würde ich das Risiko als gering ansehen. In der Nähe des Stammes würde ich auf jeden Fall die Blütentriebe opfern.

    Viele Grüße
    Kuuki
     
  2. juebie

    juebie Guest

    Da täuscht Du Dich - es tut verdammt weh! Ich habe vor 3 Jahren eine Ctt. Tutankamen bekommen, sie hat dann in meiner Pflege 1 Jahr später herrlich geblüht, dann kam der Tod. Dann habe ich mit großem Glück von einem Sammler wieder eine bekommen und die verliere ich gegenwärtig auch - "ich könn't heulen". Vor allem - ich weiß nun nicht, wo ich nochmals eine herbekommen sollte. Und die Blüte hat mir wahnsinnig gut gefallen!
     
  3. juebie

    juebie Guest

    Hallo Kuuki,
    Danke für die Reaktion!
    1. Da werde ich mal meinen "Gartengiftschrank" durchforsten. Vielleicht findet sich Tebuconazol.
    2. Ich bin eigentlich auch recht schnell mit dem Skalpell, zögere aber bei den "alten Nekrosen", weil das Blatt ansonsten doch noch eine gute Funktion erfüllt. Und die Häßlichkeit - un gut, ich sehe drüber weg.
    3. bei der Phal. luedde und der Liodora sind die fraglichen Stellen recht weit distal des Stammes. Der Zustand ist auch schon viele Monate stabil. Ich denke auch, daß man es aussitzen kann.
    Viele Grüße
    Jürgen
     
  4. max4orchids

    max4orchids Guest

    Hallo,

    würde Dir folgende beiden Maßnahmen empfehlen zur Vermeidung künftigen Ärgers: 1. Gießwasser immer frisch ansetzen (kein abgestandenes Gießwasser mit Dünger womöglich gar) - und noch wichtiger 2. nach Möglichkeit einen kleinen Ventilator (sofern nicht schon im Einsatz). Letzterer braucht ja nicht 24 Stunden durchlaufen, aber wenn er einmal pro Stunde einige Minuten angeht, dann wirkt das schon Wunder - sowohl beim Abtrocknen frisch gegossener bzw. gesprühter Pflanzen als auch beim Verhindern von Pilzbefall (Bakterien und Pilze lieben stehende Luft bzw. stehendes Wasser).

    Ich habe früher immer gedacht, die grünen Wurzelspitzen meiner Orchideen würden außerhalb der Töpfe vertrocknen oder verbrennen, wenn sie nach wenigen Zentimetern außerhalb des Topfes von einem Moment auf den anderen ohne sichtbaren Grund schwarz wurden. Inzwischen kann ich (dank Leitmeter und Wintergarten) ausschließen, dass es exzessive Trockenheit oder übermäßige Düngergabe ist, was dieses Phänomen verursacht. Seitdem ich regelmäßig einen Ventilator einsetze, manchmal auch die ganze Nacht hindurch (aber mit einem Richtungswechsler, so dass die Pflanzen nicht im Dauerluftzug stehen) - seither bleiben die Wurzelspitzen grün, die Wurzeln werden immer länger bzw. gehen nur noch aufgrund von mechanischer Beschädigung durch Unachtsamkeit beim Hantieren kaputt. Ich gehe daher davon aus, dass die grünen Wurzelspitzen in stehender Luft bzw. Feuchtigkeit leichter Opfer von Pilzsporen werden. Dies nur als Plädoyer für den Einsatz von (kleinen) Ventilatoren.

    LG max4orchids
     
  5. juebie

    juebie Guest

    Hallo max4orchids,
    Dank auch Dir für Deine Empfehlungen.
    Lies mal meinen zweiten Beitrag auf Seite 1 dieses threads. Da erzähle ich Einiges über meine Art der Kultur. Auch über Ventis, die ich natürlich einsetze. Deine Beobachtungen hinsichtlich der Wurzelspitzen kann ich im Übrigen nur bestätigen.
    Meine lasse ich nicht oscillieren, es sind recht große Exemplare, die im ausreichenden Abstand von den Pfleglingen stehen, sodaß diese nicht aus den Töpfen geweht werden. Die Sache mit den schwarzen, oder grünen aktiven Wurzelspitzen und/oder schwärzlich schmierig belegten Wurzeln vor allem bei Vandeen u.ä. trat bei mir vor Jahren vor allem im Gewächshaus auf, als ich noch unzureichend lüftete (für Luftumwälzung sorgte). Das ist Vergangenheit.
    Gießwasser (bei mir natürlich nur Regenwasser) wird immer frisch geholt und vor der Anwendung auch auf Zimmertemperatur temperiert, d.h. aus dem Wasserkocher werden zwei Füllungen kochend dazugemischt.
    Nein, nein, an solchen "basics" liegt's bei mir bestimmt nicht, dazu bin ich auch lange genug beim Hobby.
    Viele Grüße
    Jürgen
     
  6. Ruediger

    Ruediger Guest

    Wenn ich das so lese scheinen mir die bisherige Strategie und Therapie etwas kopflos, dass soll hier nicht böse gemeint sein aber so etwas kann eine ernste Infektion nicht richtig bekämpfen.

    Spekulationen bzgl. mangelnder systemischer Wirksamkeit von Pestiziden halte ich für falsch.

    Wenn ich mir das Schadbild ansehe, so denke ich definitiv an bakterielle Beteiligung sowie ggf. an Phythophtera sp. Beteiligung.

    Wasserstoffperoxid mit Aliette oder andrem zu mischen ist Unfug.

    1. Spritzung mit Cu-Octanoat

    2. Einen Tag später tauchen der Töpfe mit Aliette

    3. Kultur aktuell möglichst trocken führen


    Wiederholung der obigen Maßnahmen in 2-3 Wochen


    Physan als Ergänzung zur Behandlung der Standflächen und Umgebung ist sinnvoll, alternativ mit verdünnter Hypochlorit-Lösung wischen.

    Dann bitte erneutes Feedback bzw. Fotos von neu aufgetretenen Schäden.
     
  7. juebie

    juebie Guest

    Hallo Rüdiger,
    1. ich nehme "kopflos" auch überhaupt nicht als Affront, sondern bin nur froh und dankbar, daß sich möglichst viele Sachkundige MEINEN Kopf zerbrechen und mir Hilfestellung leisten!
    2. Kannst Du oder Jemand anders von Euch mir auch ein oder mehrere Handelspräparate benennen, das ich OHNE den schriftlichen Sachkundenachweis erbringen zu können, auch im deutschsprachigen Raum kaufen kann? Das wäre mir sehr hilfreich!
    3. Physan müßte man ja bei Manfred Meyer bekommen - zumindest hat er es noch in seinem 2011-2012-er Katalog???
    4. Wenn ich alle notwendigen Mittel zusammen habe, gibt es auch gerne ein feed-back.
    Viele Grüße
    Jürgen
     
  8. Bertram

    Bertram Guest

  9. juebie

    juebie Guest

    Hallo Bertram,
    Herzlichen Dank für den link.
    Eine offenbar fundierte Zusammenstellung aller antimykotisch wirksamen Präparate. Damit befasse ich mich sehr gerne.
    Und schon ergeben sich zwei weitere Fragen:
    1. @ Rüdiger: Du schreibst, daß Du bei den bei mir gesehenen Schadbildern eine bakterielle Infektion vermutest. Dennoch empfiehlst Du Cu.Octanoat als hauptsächl. Therapeutikum - ein Antimykotikum!!
    Geht da etwas durcheinander?
    Andererseits muß ich sagen, daß mir bei der Nachforschung nach antibakteriell ( bakeriostatischer oder bactericider Wirkmechanismus wäre mir zunächst einmal egal) wirksamen Substanzen im Pflanzenschutz aufgefallen ist, daß es diese wohl faktisch gar nicht gibt. Wenn man einmal von "in der Nähe einer bakteriologischen Wirksamkeit" befindlicher Zubereitungen wie z.B. Physan etc absieht, die doch wohl mehr "allgemeine Hygiene mit bakteriologischem Hintergrund" absieht.
    Demzufolge hatte ich auch aus lauter Verzweiflung das Mittel PRONTOSAN eingesetzt. Dieses Präparat wird in der Humanmedizin bei nicht/schlecht heilenden Wunden - auch solchen mit einer Beteiligung von multiresistenten Keimen - unter Beteiligung des sog. Biofilmes eingesetzt. Allerdings ist so etwas nur als Kontakt-/Oberflächenbehandlung geeignet und nicht zur systemischen Therapie. Ich habe lediglich bei einem indischen Hersteller von Pflanzenschutzpräparaten ein Mittel gefunden (auf dem deutschen Markt aber wohl nicht erhältlich), das als Wirksubstanz Cephalosporin beinhaltet. Hierbei handelt es sich um ein "klassisches Antibiotikum", das wir seit den 70-er Jahren kennen, und das damals wie heute bei problematischen, oftmals generalisierten, systemischen Infekten (mit multiresistentem Antibiogramm) , meist per infusionem eingesetzt wurde.
    2. @ alle user: wer kennt für den Pflanzenschutz in Deutschland vertriebene Antibiotika und deren Handelsnamen??
    Viele Grüße
    Jürgen
     
  10. juebie

    juebie Guest

    Hallo an alle und besonders an Rüdiger,
    ich hoffe, ich habe mit meiner letzten Einlassung niemandem "auf die Füße getreten", weil seither absolute "Funkstille" herrscht.
    So etwas beabsichtige ich nicht, hier geht es einzig "um die Sache". Es wäre also nett, wenn die Spezialisten unter Euch sich zu meiner Frage betreff des Unterscheidens von antimykotisch (fungicide Wirkung) und antibakteriell (antibiotische Wirkung) äußern würden. Wir können alle aus solchen Diskussionen und den daraus sich ergebenden Handlungen lernen und das wollen doch. Jedenfalls freue ich mich über JEDEN folgenden Beitrag, der auf obige Fragestellung Bezug nimmt.
    Ich habe gestern wieder eine Cattleya entsorgen müssen, allerdings eine, die ich bis jetzt noch nicht in Quarantäne stehen hatte und bei der die "Schwarzfäule der Blätter" innerhalb weniger Tage so ca. 15 Bulben erfaßt hatte und bei der ich angesichts der Ausdehnung des Infektes keine Hoffnung auf eine Heilung mehr hatte.
     
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