Laelia anceps guerrero, Laelia speciosa

Dieses Thema im Forum "Cattleya, Laelia" wurde erstellt von Sigrid von Goldacker, 18. Dezember 2008.

  1. Klaus

    Klaus Guest

    L. anceps gehört seit langem zu meinen Favoriten. Ich kultiviere derzeit ca. 15 verschiedene blühstarke Pflanzen und mehr als doppelt so viele Jungpflanzen aus diversen Kreuzungen untereinander. Grundsätzlich habe ich die gleiche Erfahrung gemacht wie Thomas, dass anceps eine ausgedehnte Sommerfrische nicht unbedingt mag. Egal welcher Typ es ist, sie scheinen kühle Temperaturen über einen längeren Zeitraum in der Wachstumsphase nicht zu mögen. Die Hitze und Lufttrockenheit im Wintergarten scheinen sie dagegen eher zu vertragen.

    Einen "Guerrero-Typ" habe ich seit ca. 20 Jahren; damals war diese Bezeichnung noch unbekannt, aber ein Freund eines Freundes hatte diese Pflanze in Mexiko gesammelt und sie blüht regelmäßig, zeigt aber keine Tendenz, sich mal zu verzweigen. Eine Vermehrung ging daher nur alle vier bis 5 Jahre durch Rückstücke beim Umpflanzen.

    Meine anceps blühen eigentlich alle, aber nicht jede Pflanze jedes Jahr. Am ehesten verweigern bei mir die semi-albas. Das scheint auch stark vom Witterungsverlauf abzuhängen. Leztes Jahr hatten wir doch einen ausgeprägt kalten, regnerischen und damit lichtarmen August. Da kam das Wachstum total ins Stocken. Die Pflanzen haben das zwar wieder aufgeholt, aber letzten Winter haben nur 4 Pflanzen blühen mögen. Dieses Jahr kam die Kälte erst im September, als das Wachstum schon weit fortgeschritten war und fast alle meiner blühstarken Pflanzen haben derzeit Blütenstiele.

    L. anceps ist nach meinen Erfahrungen insgesamt pflegeleicht und kann auch von Anfängern, die über das Phalaenopsenstadium hinaus sind, erfolgreich auf der Fensterbank gehalten werden.



    Tja, und L. speciosa?? Das ist ein Biest! Eine Pflanze besitze ich, die nach der Eingewöhnungsphase jedes Jahr Blüten ansetzt - allerdings kommt etwa jedes zweite Jahr bei der Blütenentwicklung irgendwas dazwischen, das ich nicht beeinflussen kann :motz:

    Die speciosa ist ohne Substrat auf ein Stück Buchen-Ast aufgebunden. Sie hängt derzeit recht sonnig zwischen den Tillandsien und wird einmal in der Woche ein bisschen übersprüht, so dass sie grad mal angefeuchtet wird (aber nie tropfnass. Das hält sie aus, ohne viel zu schrumpfen. Temperatur liegt nachts bei ca. 12 Grad, sie würde sicher auch kühler vertragen. Sobald es geht (etwa Mitte Mai) hänge ich sie nach draußen, ebenfalls relativ sonnig. Der Neutrieb beginnt teilweise noch im wintergarten, meistens aber erst wenn sie draußen hängt. Ab dann bekommt sie fast täglich Wasser. Wenn der Neutrieb halb ausgewachsen ist, erscheint auch die Knospe. (Und dann kommt mal ein Wind, ein Vogel, eine Schnecke...s.o.). Sie bleibt dann bis Ende September draußen, ist eine der letzten die ich wieder einräume.

    Insgesamt sind meine Erfahrungen mit dieser Pflanze gut. In der Hoffnung auf Nachzucht habe ich mir dann mal eine zweite gekauft (Frischimport, starke Pflanze). Die hat sich gut etabliert und ist prima gewachsen - aber hat in all den Jahren nicht einmal geblüht. Daher habe ich sie dieses Jahr abgegeben, vielleicht mag sie ja bei dem neuen Besitzer.

    viele Grüße
    klaus
     
  2. John Boy

    John Boy Guest

    Ich dann halt auch noch:

    Ich hatte zwei speciosa, als Import, damals, als ich noch jung war...von Denter Orchideen, ein Mexico-Import, zusammen mit einigen furfuracea, die ich noch interessanter fand. Meine furfuraceas habe ich nie hinbekommen. Die speciosa habe ich 2 Jahre lang etabliert, und über den Sommer im Garten (volle Sonne!!!), von meist Mitte April bis zum ersten Frost. Der Schlüssel soweit ich das sagen kann, ist die Pflanzen frühstmöglich im Jahr an volle Sonne zu gewöhnen, dies über den Sommer durchzuziehen, und dann die Wassergaben, temperatur-/ und abhängig von den Neutrieben fast einstellen. Trockene, kalte Winter bei ebenfalls max. Licht, Licht ist der Schlüssel. Nachdem meine beiden etabliert waren: haben sie pro Trieb mit je 3 Blüten geblüht, was laut Erika Reuter ein herausragender Erfolg war. Die beschriebene Methode kam von Ihr, daher habe ich die beiden 2x zum zeigen mit nach Lemförde genommen...damals, als die Welt noch okay war.

    Hoffe es hilft weiter!

    Gruss,
    JB
     
  3. Klaus

    Klaus Guest

    Hier mal ein Bild von meiner:



    viele Grüße
    klaus
     
  4. Martin

    Martin Guest

    Hallo Klaus,

    damit bist Du aber gar nicht so schlecht!
    Wie ich gerade im Buch "Orchids of Mexico" von Hagsater gelesen habe, hat eine langjährige Studie gezeigt, dass es bei Laelia speciosa auch in Natur erstens sehr lange bis zur Blüte dauert (durchschnittlich 16-19 Jahre!), und zweitens nur die ältesten Pflanzen jedes Jahr blühen.
    Vielen Dank für die Beschreibung Deiner Kulturbedingungen.
     
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