Da diese Gattung immer noch ein Schattendasein führt, möchte ich kurz meine Kultur vorstellen. Meine Masdevallia halte ich übrigens genauso, wenn auch ein wenig trockener. Als Pflanzstoff nehme ich reines Sphagnum, weil dieses Medium die Feuchtigkeit am besten hält. Nachteile : man muss jährlich umtopfen und evtl. die Umweltschutzproblematik beachten. Ein wichtiger Punkt in der Kultur von Dracula ist, daß man den Pflanzstoff stets feucht bis nass hält. Als Pflanzgefäße sollte man Kunststoff-Gittertöpfe verwenden, da viele Pflanzen den Blütentrieb seitlich oder nach unten führen. Die Wasserqualität ist vielleicht der wichtigste Aspekt in der Pflege: ich verwende dest. Wasser, daß ich auf 80 bis 120 microS/cm aufdünge. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch zu halten, ich verwende große Verdunstungsschalen, gefüllt mit nassem Sphagnum. Dieses wird regelmäßig ausgetauscht.
Dracula-Kultur 2. Teil Um die Luftfeuchtigkeit zusätzlich zu erhöhen, wird täglich 2-3 mal kräftig gesprüht. Unter diesen Bedingungen halten die Pflanzen auch hohe Tagestemperaturen aus, auch ist es nicht notwendig, die Temperatur Nachts stark abzusenken, evtl. bleibt die Blüte aus. So gedeihen auch die "kalten Arten " , auch wenn es schwierig ist, diese zur Blüte zu bringen. Die Thematik Frischluft und Luftbewegung würde ich nicht überbewerten, ausgenommen ist die Kultur in geschlossenen Vitrinen. Licht: hell bis sehr hell, ohne direkte Sonne. Dünger: Kristalon grün plus Calcium, 0,5 gr.auf 6 Liter dest. Wasser. Damit wird permanent gesprüht/gegossen, man sollte aber regelmäßig mit reinem Wasser spülen, um nicht verbrauchte Salze zu entfernen. Temperatur: 18 bis 28 C. Pflanzenschutzmittel: Lizetan AF für Orchideen, gute Verträglichkeit und Wirkung. Diese Angaben beziehen sich auf die Zimmerkultur unter Kunstlicht ( ESL 6500 Kelvin ). Bei anderen Kulturformen, wie z.B. die Pflege im Kalthaus oder im Keller bei generell kälteren Temperaturen sind natürlich andere Pflegeparameter einzuhalten. Vampira
Dracula-Kultur 3. Teil Bei der Pflege von Dracula-Arten in kühleren Räumen, wie z.B. im Keller, werden die Pflanzen am besten aufgebunden. Man sollte dabei nicht zu wenig Sphagnum nehmen, um den Pflanzen einen ausreichend großen Feuchtigkeitsspeicher zu bieten. Ich habe im Keller fast ganzjährig 16-18 C; bei gekipptem Fenster und gepulster Ventilation wird einmal am Tag gesprüht. Hierbei wird durchgehend Wasser mit einer LF von 60 microS/cm benutzt. Beleuchtet wird hier mit 2 HQI-Lampen mit einem großen Abstand zu den Pflanzen ( ein Nachteil dieser Lampen ist die große Hitzeentwicklung ). Man kann sagen, daß die Pflanzen unter diesen Bedingungen blühwilliger und auch wüchsiger in Bezug auf die Blätter sind, aber wie beschrieben, es geht auch in normalen Wohnräumen. Der Pflegeaufwand ist zwar in der Wohnung höher, aber ich muß zugeben, diese Kultur finde ich einfach besser (wer hat schon einen schönen Keller ? ). Vampira
Dracula-Kultur 4. Teil Zum Abschluss einige Dracula-Arten, die ich aus eigener Erfahrung empfehlen kann: D. portillae D. iricolor D. roezlii D. mopsus D. lotax D. inaequalis D. cordobae D. vampira Ich muß dazu anmerken, daß ich mehrere unbestimmte Dracula-Arten besitzte ( von einer Bekannten übernommen ). Diese gedeihen zwar gut, haben aber noch nie geblüht, also ist mir keine Bestimmung möglich. Mir ist aufgefallen, daß Arten mit langen schmalen Blättern wüchsiger sind, als Arten mit fleischigen Blättern. Dracula-Arten, die viele Blätter in kurzer Zeit ausbilden, kann man sehr schnell durch Teilung vermehren und sich so eine kleine Sammlung aufbauen. Vampira
Würde mich über Anmerkungen von Dracula-Pflegern freuen in Bezug auf Verbesserungsvorschlägen, Kritik und ganz anders gemachten Erfahrungen. Besonders interessieren würden mich Hinweise auf Pflanzstoff, Dünger, Temperaturtoleranz, Licht u.s.w... Vampira
Hallo, ich halte auch einige Pleuros, Masdevallien, Stelis, Restrepia, etc. Manche im warmen Paludarium - die meisten aber draußen im Gewächshaus. Da gehts im Winter schon mal unter 10°C. Meine Dracula inaequalis wäre mir vor Jahren im Gewächshaus beinahe draufgegangen. Jetzt hängt sie im Paludarium halbschattig bei ca. 10.000 lux, wächst gut und blüht seit ca. 2 Jahren fast ununterbrochen. Dracula janettiae habe ich vor wenigen Monaten auch rein geholt - die mag´s glaube ich auch nicht sooo kalt. Im Gewächshaus freuen sich Dracula vampira, bella, incognita, soderoi, felix und chimaera (bis auf felix haben alle auch schon geblüht. Im Gewächshaus halte ich alle Dracula auf Sphagnum - topfe aber nicht jährlich um.... Im Paludarium ist die inaequalis auf Xaxim aufgebunden (und mittlerweile mit Moos zugewuchert) und die janettiae habe ich in lebendes Mos gesetzt. LG Uwe
Ich kultiviere eine Dracula saulii. Die die Pflanze sieht sehr gut aus und mach ständig Neutriebe. Nur blühen will sie nicht. Kann mir jemand sagen, woran das liegt? Sie steht im Badezimmer an einem Nordfenster bei ca 16 Grad im Winter und ca. 18 - 20 Grad im Sommer. Getopft ist sie in reinem Sphagnum und wird dauerfeucht gehalten. Gedüngt eher selten. LG Lotus
Hallo allerseits, ich klinke mich hier mal mit einer Neuanschaffung von vorgestern ein. Auf der Orchideenbörse in Göttingen war ich auf der Suche nach einer Orchidee, die es gerne frisch und kühl mag und ging schließlich nach eingehender Beratung mit einer Dracula sodiroi nach Hause. Diese ist in lebendem Sphagnum auf ein Stück Rinde montiert und hängt seit vorgestern in einem halbstämmigen Apfelbaum mit Blick nach Nordosten, wo in vier Metern Entfernung das Haus steht. Der Standort ist voll- bis halbschattig, das Wetter zur Zeit kühl und regnerisch. Der Regen prasselt nicht direkt auf die Pflanze, sondern rieselt durch die Baumkrone. Demnächst soll es aufklaren und häufiger Frühnebel und Morgentau geben. Die Orchi blüht zurzeit nicht und hat auch keinen Blütentrieb, aber vielleicht kann der Frühherbst da ja noch was bewirken. Für extreme Hitzephasen im Hochsommer habe ich Räumlichkeiten mit Nordwestfenster, wo es stets unter 25°C bleibt. Als Winterquartier ist ein kühler Raum mit Südostfenster angedacht, in dem die Temperaturen im Januar und Februar schon mal bis auf 10 bis 12°C absinken können. Die Luftfeuchtigkeit im Haus fällt ganzjährig nicht unter 60% - normalerweise liegt sie höher. Ich hoffe, dass das so alles stimmig ist. Für Verbesserungsvorschläge wäre ich dankbar. Das Foto wurde während eines Regenschauers gemacht, weshalb ich leider blitzen musste.
Hallo ? Klingt doch recht gut. Bedenken hätte ich höchstens das alles vom Baum gewaschene auf die Pflanze trifft, aber das mag übertrieben sein, weil es bei mir mal einigen Telipogons gar nicht gut bekommen ist. Ich würde sie deshalb freier, oder regensicher hängen. Da wären wir uns auf der Börse ja fast begegnet ...
Na ja, ich überlege zumindest, ob ich in dieser Outdoor-Phase überhaupt düngen muss, weil das Regenwasser vermutlich ausreichend Nährstoffe vom Baum mitbringt. da muss ich sicherlich aufmerksam auf eventuelle Anzeichen von Über- oder Unterdüngung achten. Die Pflanze ist unter einem kleinen Seitenast aufgehängt, damit sie nicht irgendwann von einem Apfel erschlagen wird. Ansonsten mache ich mir noch etwas Sorgen um kletternde Katzen. Was mir an dem Baum gefällt, ist dass die Leitäste an der Nordseite teilweise mit Moos bewachsen sind - demnach müssten die Bedingungen eigentlich auch für Dracula und Sphagnum gut passen.