Pflanzenregister

Dieses Thema im Forum "Naturformen" wurde erstellt von Gast, 30. Dezember 2010.

  1. Gast

    Gast Guest

    Die meisten kennen wahrscheinlich die Datenbank in Kew
    http://apps.kew.org/wcsp/

    eine andere Datenbank ebenfalls aus Kew umfasst alle Pflanzen, also auch die Orchideen.
    http://www.theplantlist.org/browse/A/Orchidaceae/

    Hier ist der Zugang etwas anders, für manche leichter, da man hierarchisch sich durch die Gattungen, bzw. Arten klicken kann und leichter zum Ziel kommt auch wenn man die exakte Schreibweise nicht kennt.
    Nebenbei, wenn man Cattleya sucht, wird man nach der neuen Taxonomie, auch Sophronitis und die meisten Laelien hier finden, z.B. Cattleya coccinea. Dank van den Berg:doh: Gewöhnungsbedürftig.
     
  2. Werner H

    Werner H Leser

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    Ich habe mich in den letzten Wochen sehr intensiev mit der KEW Datenbank beschäftigt.
    Eine Cattleya lundii und crispa finde ich schon sehr befremdlich. Irgend wie sind das bei mir im Kopf immer noch Laelias:gruebel:
     
  3. emmi

    emmi Guest

    Wenn jemals alle* Orchideen sequenziert werden, wird es sicher spannend. Aber ich mache mir da ehrlich gesagt keine Gedanken, da von den meisten Bulboarten ohnehin kein lebendes Material erhältlich ist (oder sich in privaten Händen befindet), und die uralten Herbarstücke... naja. Aber vielleicht sind die Paphis dann (endlich) keine Orchideen mehr.
    Und die Leute in Kew Gardens finden sicher auch dann noch Gründe, damit die Orchideenwelt taxonomisch aufregend und schlüpparosa bleibt.

    * This will never happen. :lol:

    @Rüssel: Wie wahr! :D
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Tohuwabohu

    Mich hätte es ja nicht gestört, wenn von Anfang an alle Cattleya ähnlichen unter der Sammelgattung Cattleya geführt wären. Aber dieses kurzfristige Hin und Her, über seltsame Splitter-Namen (z.B. Hofmansegella, Schluckebieria !!!) und nun doch wieder die "Lumper" Lösung. Für mich ist das nicht hilfreich, z.B bleiben die mexikanischen Laelien durchaus bei Laelia, verstärkt durch Schomburgkia, wobei Schomburgkia mit einer Art überlebt. Diese, nun muß man schmunzeln, allerdings nur mit zwei "confidence" Sternen. Man hat also eine neue taxonomische Komponente erfunden, das confidence level. Irgendwas heist irgendwie aber nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit (1-3 Sterne möglich), philosophisch durchaus interessant, schliest sich hier doch der Kreis zur Heisenberg´schen Unschärfe im atomaren Bereich. Mein Vorschlag :wink2: wäre, eine Orchidee taxonomisch statisch und dynamisch zu definieren, z.B. Sophronitis coccinea wäre der statische Name (hilfreich für 99,9% der Orchideenliebhaber, für die nächsten 20Jahre) Cattleya coccinea der dynamische, wissenschaftliche korrekte Name, den man aber mit einer genauen Zeitmarke versehen müsste, da er morgen vielleicht anders heist. Nach 20 Jahren fragt man nach, ihr lieben Taxonome (wahrscheinlich keine 100 Hanseln weltweit), habt ihr euch auf irgendwas geeinigt? Nein, ihr habt eine neue feinere Methode gefunden, vulgo, treibt gerade eine andere Sau durchs Dorf? Dann fragen wir in 20 Jahren wieder nach. In der Zwischenzeit wissen aber alle Orchideenliebhaber welche Pflanze mit Sophronitis coccinea gemeint ist.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. Dezember 2010
  5. Andreas W.

    Andreas W. Guest

    Nix da gewöhnungsbedürftig! Sowas kommt gar nicht in die Tüte! :motz: :motz:
     
  6. Rüssel

    Rüssel Guest

    aber bei manchen Gattungen merken sie das jedes halbe Jahr aufs neue.......
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Man könnte/sollte bei allen Neubeschreibungen etwas Gewebe so konservieren, dass auch später eine DNA Bestimmung möglich ist, bzw, es als obligatorischen Zusatz zum Herbarbeleg fordern. Heute ist es doch so, dass man an Hand der alten oft sehr knappen Erstbeschreibungen und des zerfallenen Herbars überhaupt nicht mehr sagen kann, ob es sich um eine neue Art handelt oder um eine bereits beschriebene. Manchmal werden die alten Herbarbelege aufgekocht und dann an den schleimigen farblosen Blütenrudimenten Vergleiche durchgeführt, was oft recht willkürlich ist. Das wäre tatsächlich eine vernünftige Anwendung für die neuen DNA (RNA) basierten Analyseverfahren.
     
  8. Werner H

    Werner H Leser

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    Ich erinnere mich da ein einen Spruch von D.O.G Alltpräsident Emil Lückel. Wer die alten Namen weiter verwenden will, soll es tun. Es ist ja nicht falsch. Nur ist der aktuelle Name halt ein anderer. Die Synonyme sind aber weiterhin gültig. Somit bleiben meine Pflanzen das was sie waren. :cool:
     
  9. Ruediger

    Ruediger Guest

    Ich bin recht optimistisch, daß aus vielen Herbarbelegen die DNA isoliert werden kann, schließlich ist sie recht stabil und die meisten Belege wurden/werden hoffentlich trocken und kühl gelagert.

    Die Frage ist eher, wer macht die Arbeit und wer finanziert sie?
    Auch wenn sequenzieren heute fast schon ein Massengeschäft ist, die Daten müssen schon gesichtet und sortiert werden.
    Genauso natürlich bearbeitet, in "neue" Gattungen gruppiert und dann noch publiziert werden.

    Ein recht ergiebiges Feld.

    Aber das Geld wurde schon längst für die Bankenrettung und Rettungsschirme ausgegeben.

    Für die Wissenschaft - egal fast schon welche- bleibt natürlich wie immer kein Geld übrig, schließlich ist sie nicht Systemrelevant und hat auch keine Lobby.

    Deutschland hast ja soviel anderen Resourcen, warum braucht man gerade Forschung und Entwicklung?
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Ich bin da kein Experte, aber ich denke, daß man nicht die Kern DNA verwendet sondern ribosomale RNA/DNA, wenns die RNA wäre sieht es schlechter aus mit der Stabilität. Angeblich liefern nur 50% der Herbarbelege noch brauchbares Material, nach derzeitiger Technik. Aber man kann es ja für zukünftige Beschreibungen verbindlich machen.
     
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