Ich habe schon mehrmals gelesen, man solle Paphiopedilum im Garten vor Regen schützen. Macht ihr das? Am Naturstandort bekommen dich doch auch Regen ab. Ebenso im Gewächshaus. Konkret geht es mir um insigne, philippinense und Phips.
Ja. Den natürlichen Standort einer Pflanze können wir sicher grundsätzlich nicht mit unseren Bedingungen vergleichen. Auch wird da niemand ein paar Blattflecke beweinen, oder einzelne Pflanzen, die von Pilzen heimgesucht werden. Dort sind eben natürliche Bedingungen, mit unseren nicht vergleichbar, auch nicht wenn wir die Töpfe in den Garten stellen. Pflanzen siedeln sich von alleine dort an, wo ihnen die Bedingungen behagen, nicht dort wo wir es gern hätten. Sicher, nur werden Händler/Gärtner sicher mehr Chemie einsetzen als wir es für uns und unsere kleine Welt einsetzen wollen. Und einen Hobbygewächshäusler kenne ich bisher nicht, der seine Schuhe über das Laub gießt. Allerdings genug, die auch mehr chemische Mittel einsetzen als ich es in meinem Haus tun würde. Es spielt keine Rolle ob Naturform oder Hybride. Aber wenn dir nach einem Versuch ist, warum nicht? An einem luftigen Ort und nur mit "frischem" Wasser von oben, kein abgestandenes aus der Tonne, wird das Risiko nicht so allzu groß sein. Das Hauptproblem ist halt das lange zwischen den Blättern stehende Wasser.
Mein Gartenfreund hat eine Menge Paphios in seinem Garten. Er hat sie an sein Bastelschuppen gepflanzt. Dort werden sie nur bei Regen mit kräftigem Wind nass. Die Pflanzen sehen für mich sehr gesund aus.
Ich habe mal gelesen, dass manche Paphiopedilen am Naturstandort zum Teil an Schrägen wachsen und das Regenwasser so ablaufen kann. Ansonsten denke ich, dass dort sicher auch mehr Luftbewegung als bei uns auf der Fensterbank vorhanden ist und das Abtrocknen begünstigt. Liebe Grüße, Vira
Hier, wo ich wohne. Sorry, nicht erwähnt, er auch einige in vergrabenen Tontöpfen zu stehen hat, die im ab September ausgebraben und ins Haus bebracht werden. Aber es ging ja um Überdachung oder nicht. Ich wollte damit sagen, das nach seiner Erfahrung gelegentliches Nasswerden kein Problem ist. Allerdings hat er sie auch erst seit ungefähr 5 Jahren und diese waren hier im Thüringer Becken sehr trocken. In schlechten Jahren kann es natürlich ganz anders aussehen.
Sooo, jetzt habe ich ihn mal schnell angerufen, weil ich hier keinen Unfug verbreiten will. Ich selbst hab nämlich keine Ahnung von Schuhen. War nie ein Thema für mich. Unser gemeinsames Steckenpferd sind eigentlich Lilien. Nun, das was draußen bleibt sind Cypripedien. Paphios verbringen nur den Sommer draußen. Sie stecken dazu in ein Bett aus Sand und Tonbruch. Letzteren holt er sich von Halde unserer Ziegelwerke. Die Wand zeigt nach Norden und bekommt Licht und Wärme vom gegenüberliegenden Glashaus, also durch Reflextion. So bleibt es wohl auch Nachts recht warm in der Ecke. Was den Regen betrifft, ist es so, wie ich schon sagte. Er überlegt aber, ob er sie weiter draußen lässt, weil es zuviele Schädlinge gibt und er auch Chemie ablehnt.
Dann werde ich sie sicherheitshalber überdacht im Garten unterbringen, solange niemand von guten Erfahrungen berichtet. Einen Versuch möchte ich mit diesen Pflanzen nicht wagen, der Verlust würde ich ganz schön ärgern.
Das denke ich auch. Es gilt eben das gleiche wie auf der Fensterbank. Wasser in Blattachseln, was nicht schnell wegtrocknet, ist Gift. Und das ist bei unserem Klima schwer zu gewähleisten. Ein kräftiger Schauer bei warmem Wetter ist kaum ein Problem. Aber wir haben im Sommer auch oft regnerische kühle Tage und dann gehts schief.