Dendrobium-Kindel, was hat das kleine Ding?

Hallo Leute, wer weiß, was hier passiert?

Das ist meine erste Dendrobium Phalaenopsis, vor halbes Jahr gekauft. Sie hat nach der Blüte alle Blätter abgeworfen. Zuerst dachte ich, das ist in Ordnung bei Dendrobien. Danach den Grund gefunden - schlechtes Substrat, frische Rindestückchen waren nur oben und unten ganz verrottete, wie normale Blumenerde. Als Folge Wurzelfäule. Zwei Bulben konnte ich noch retten und umpflanzen. Pflanze war beim Sterben. Da haben sich zwei Kindel gebildet, alles war perfekt. Obwohl die Bulben schrumpfen (die ernähren Kinder), die Wurzel der Mutterpflanze haben sich erholt und sogar ein wenig gewachsen. Kindel kriegten Blätter und kleine dicke weiße Würzelchen mit grünlichen Spitzen. Und dann so was... Vor ungefähr zwei Wochen wurden einiege Wurzelspitzen dunkel, fast schwarz. Die vertrocknen langsam. Von Wurzelspitzen bis zu den Stämmchen. Ein Kindel versucht noch neue winzige Würzelchen zu bilden, die Spitzen sind noch grünlich.
Die Pflanze sitzt im 7 cm Topf, Nordfenster, Sonnenlicht tags und Fluora-Lampe abends zum schnellen Wachtum, Luftfeuchtigket ~60-70% + Wasserschale auf dem Heizkörper, Temperatur 20 Grad, fast jeden Tag besprühe ich die Würzelchen mit Regenwasser. Ab und zu tauche das Töpfchen im Regenwasser (1Mal in 2-3 Wochen), sonst besprühe ich gut das Substrat. In der direkten Nachbarschaft stehen Phalaenopsen, Miltonien und Bromelie.

Was ist das und kann ich noch die kleinen retten?

Hier das Töpfchen allein, so sind die Kinder groß.



Vertrockente Wurzelspitzen.


Beim Umtopfen waren alle Wurzel der Mutter grau und braun, jetzt siehe ich im Topf weiße.


Danke für Ihre Hilfe.

Bilder geordnet ...

 

Hallo Wera,

hast du die Wurzelspitzen nur mit Regenwasser besprüht oder war Dünger dabei? Die Spitzen werden auch oft schwarz wenn man sie berührt oder wenn Tiere an Der Pflanze sind. Dendrobium ist manchmal anfällig für Spinnmilben, kontrolliere mal ganz genau.
Ansonsten kannst du nicht viel mehr tun als abwarten, vielleicht treibt eine der alten Bulben ja unten noch ein Kindel bei dem die Wurzeln leichter ins Substrat wachsen können.

 

Hallo Brigitte,

danke für deine Antwort. Nein, Dünger habe ich den kleinen noch nicht gegeben. Ich wollte eigentlich die Mutterpflanzen diese Woche düngen. Können das Mangelerscheinungen bei der Mutter sein? Von Tieren habe ich nur eine (einziege) Trauermücke entdeckt. Weiß aber nicht, aus welchem Topf die gekrochen war. In meinen Augen ist die Mücke unschuldig. Oder nicht? Und ich habe keine Hoffnung auf weiteren Nachwuchs von dieser Pflanze. Eine Bulbe hat bräunliche Farbe und ist weich. Die andere ist schon mit diesen zwei überfordert und schrumpft stark.

Wie lange kann eigentlich dauern bis Kindel auf chemisches Zeug eine Reaktion zeigen? Können 2-3 Wochen von Verbrennung und ersten Zeichen liegen? Dann ware das eine Verbrennung durch Ethanol (20%). Aber wenn die Kindel was abbekommen haben, dann wurde alles schon längst weggesprüht. Die kleinen haben in dieser Zeit sehr gut gewachsen und hatten gesunde Wurzeln, sah so aus, als ob sie Ethanol gut überstanden haben .

Na ja, dann bleibt nicht anderes, als nur beobachten.

Liebe Grüße
Wera

 

Eine verspätete Reaktion auf Ethanol wäre schon möglich, aber das ist reine Spekulation. Ich fürchte du kannst wirklich nur abwarten und hoffen.

 

Ich denke, die Wurzelspitzen haben das Sprühen übel genommen. Das Wasser rinnt die Wurzel herrab und hängt eine Weile als Tropfen an der Spitze. Ich habe das auch schon erlebt. In Zukunft lieber ne Tüte drüber, um für hohe Luftfeuchte zu sorgen.
Nun hilft nur abwarten. Die Kindel können auch noch neue Wurzeln bilden. Sie werden ja noch von der Mutter ernährt, die lange noch nicht tot ist. Ich hatte Dendrobiumteilstücke schon ein halbes Jahr auf Moos liegen, weil ich sie bewurzeln wollte. Es tat sich aber nichts, außer schrumpeln. Irgendwann hatte ich die Nase voll und hab den ganzen Sermon in die Tonne gekippft. Dort sah ich plötzlich kleine grüne Knubbelchen. Also alles Retour. Es haben sich noch 3 gesunde Kindel entwickelt.
Also nicht die Hoffnung aufgeben. Dendrobien sind immer für eine Überraschung gut.

 

Das kann ich bestätigen, bei Dendrobien sollte man nicht so schnell aufgeben. Zwei haben bei mir das Laub abgeworfen und sind eigentlich immergrün. Sie wurden weiter gepflegt und nun wachsen bei Beiden Neutriebe.

Liebe Grüße, Vira

 

Ich kann die Beiträge von Jens und Vira ebenfalls bestätigen.
Hab letztes Jahr eine Altbulbe ab- und in kleine Stücke geschnitten, auf Sphagnum gelegt und warm und feucht gehalten. Jetzt sieht das Ganze so aus:

 

Gabi, eine kleine Einschränkung ist dennoch anzumerken. Einige Dendronopsen-Arten lassen sich so beim besten Willen nicht vermehren. Das haben eigene zahlreiche Versuche gezeigt. Will nur vorbeugen, daß jetzt nicht ein unerfahrener Orchifreund spontan zur Klinge greift und sein Dendro zerlegt weil ihm der Eindruck entstand, daß das eine totsichere Vermehrungsmethode währe. Aber solche, die sowieso zum kindeln neigen, machen in der Regel keine Probleme. Wie unserer Wera ihr Exemplar z.B.

 

Da hast du völlig Recht, Jens. Mein "Opfer" war ein Dendrobium nobile

 

Brauchst nicht rot zu werden Gabi. Ich hab einst ein eine alte nobile besessen. Sie sah mit ihren zahl- und blatflosen Stängeln einfach nicht mehr schön aus. Also Cutter her und schnipp. 10 Kindel hats gegeben. Alle gepäppelt und verschenkt. Was passierte dann? Die Mutter ging ein halbes Jahr später ein. Nun gabs viele neue Nobile-Besitzer.... Ich war keiner mehr. So kanns gehen