Ursache - Zu hohe Luftfeuchtigkeit durch viele Pflanzen?

Dieses Thema im Forum "Meine erste Orchidee" wurde erstellt von veve_219, 30. November 2009.

  1. veve_219

    veve_219 Guest

    Hallo alle zusammen!

    Ich habe da mal eine Frage bzgl. Luftfeuchtigkeit. In unserer Wohnung herrscht im Durchschnitt eine Luftfeuchtigkeit von 65-75 %. Das ist für meine Orchideen ganz hervorragend, aber leider auch eine tolle Umgebung für Schimmel. Dieser ist vor kurzem bei uns ausgebrochen. Wir heizen und lüften entsprechend, trotzdem wird es nicht besser. Ich habe in allen Zimmern Orchideen und auch andere Zimmerpflanzen stehen.

    Nun sagt unser Vermieter, dass dies wohl an den vielen Pflanzen liegen würde. Mir ist schon klar, dass hohe Luftfeuchtigkeit dadurch entstehen kann, aber bei z.B. 10 Orchideen auf einer Fensterbank sowie drei weiteren Zimmerpflanzen in einem Zimmer mit ca. 30qm halte ich für etwas übertrieben.
    Wenn ich beispielsweise lüfte, habe ich ca. 1 Stunde nach dem Lüften wieder die gleiche Luftfeuchtigkeit wie vor dem Lüften.

    Kennt jemand von euch dieses Problem oder kann mir dies bestätigen?

    Wäre für eure Hilfe dankbar.... :)

    Werde mir jetzt erst einmal für alle Zimmer einen Raumentfeuchter zulegen... :???
     
  2. pinsch

    pinsch Guest

    Luftfeuchtigkeit

    Hallo,
    wie weit geht denn die Luftfeuchtigkeit beim Lüften runter?

    Gruss pinsch
     
  3. veve_219

    veve_219 Guest

    Wenn ich lüfte, ist sie bei ca 60 %. Danach geht sie schnell wieder nach oben....
     
  4. Ricci

    Ricci Guest

    In modernen Wohnräumen mit gut gedämmten Fenstern ohne permanenten Luftaustausch kann die rel. Luftfeuchte schnell ansteigen.

    Zum Beispiel sind bei 22°C und 70% LF lediglich 13,8 g Wasser pro m³ vorhanden. Bei einem Raum mit 75 m³ sind das dann 840 ml Wasser, das kann durch viele Pflanzen und menschlichen Atem leicht erreicht werden.

    Für den Schimmel relevant ist allerdings die Verfügbarkeit von Wasser auf oder in der Wand. Da spielt der Taupunkt eine Rolle, das heißt, die Temperatur, wo Wasser aus Luft auf einer kälteren Oberfläche auskondensiert.

    Im o.g. Beispiel liegt der Taupunkt bei 16,3°C. Das bedeutet, dass bei einer Außentemperatur unter 16° irgendwo in der Wand sich eine feuchte Zone ausbildet (Mauerwerk ist ja nicht Luftdicht). Je kälter es draußen ist, desdo mehr wandert der Taupunkt in Richtung Innenwand. Bei schlecht gedämmten Wänden oder Kältebrücken geht das recht schnell und dann hat Schimmel ein leichtes Spiel.

    Als Mieter hat man dabei immer die Arschkarte gezogen, wenn man nicht eklatante Baumängel nachweisen kann.

    Man kann nun also versuchen, die LF zu senken, z.B. durch häufiges kurzes Lüften, durch energiefressende Entfeuchter oder durch Senkung der Menge des ausgestoßenen Wassers (Pflanzen weg).

    Alternativ kann man auch probieren, dem Schimmel die Wassergrundlage zu entziehen. Also wenigsten 5cm Abstand aller großen Flächen (Schränke) von der Wand. Ein großer Deckenvan, der in niedrigster Stufe verkehrt herum rotiert (Luft nach oben) trocknet die Wände ebenfalls aus. Das wäre meine erste Option.
     
  5. pinsch

    pinsch Guest

    Luftfeuchtigkeit

    Hi,
    ich habe 13 Orchideen im Wohnzimmer mit Nachtspeicherheizung. Meine Luftfeuchtigkeit liegt ohne Luftbefeuchter unter 30 Prozent. Mit Luftbefeuchter erreiche ich nie 50 Prozent. Das hilft Dir zwar nicht weiter, aber ich glaube nicht, das es bei Dir an den Pflanzen liegt.

    MfG

    pinsch
     
  6. Noreen

    Noreen Guest

    Ja, das ist die vielverbreiteste Ausrede der Vermieter. Aber ich denke mal, dass die Feuchtigkeit im Mauerwerk vorhanden ist.
    Wohnst du im Altbau? Wie ist die Isolierung? Wir sind aus diesem Grund (Feuchtigkeit und Schimmelbildung) auch umgezogen.
    In unserem neuen Haus hab ich gleich viel Orchideen und die LF liegt jetzt bei 40%. Voher bei 60-70% Altbau ohne Isolierung, Feuchtigkeit im Mauerwerk.
    Und bei 10 Orchideen auf 30m² dürfte die LF gering sein. Es sei denn, du tust das Zimmer jeden Tag klatsch nass sprühen.
     
  7. Zora

    Zora Guest

    Auch ohne jetzt die genauen Verhältnisse zu kennen würde ich auch sagen, dass der Grund nicht an deinen Orchideen liegt.
    Ich glaube auch, dass das nur eine Ausrede vom Vermieter ist. Wie ist das eigentlich mit Orchideen? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Orchideen zumindest über die Blätter gar nicht so viel Wasser verdunsten, wie z. B. eine Efeutüte - vor allem bei den dickblättrigen Orchideen.
    Wohnst du im Erdgeschoss? Hast du auch noch andere Zimmer, in denen keine Pflanzen stehen? Du kannst ja mal aus einem Zimmer alle Pflanzen entfernen und dann mal prüfen, wie sich die Luftfeuchtigkeit verändert. Aber ich glaub nicht, dass sich da was ändert.
     
  8. Bukosan

    Bukosan Guest

    Ach Ricci,
    schöner hätte ich es auch nicht ausdrücken können.;)

    Dort wo der Schimmel sich bildet, ist genau die Temperatur am Taupunkt oder darunter.
    Wenn nicht das Mauerwerk marode ist und eventuall sogar durch ein undichtes Dachrinnenfallrohr dauernd befeuchtet ist, auch abschattende Büsche können sowas hervorrufen, dann hilft nur, dafür zu sorgen, daß die Luftströmung durch die Heizkörper nicht behindert wird.
    Also zusehen, daß der Luft nichts im Wege steht.
    Die Luftströmung kann man bei aktivem Heizkörper mit Zigarettenrauch oder Kerzen sichtbar machen.
    Auch zusehen, daß nicht dauernd die Zimmertür aufsteht und dadurch die kalte Luft aus anderen Räumen über den Fußboden zum Heizkörper fließt.
    Die paar befeuchteten Pflanzen sind nicht der Punkt. Ein einzelner Mensch bringt da wesentlich mehr Feuchte in den Raum.
    Öfter mal Querlüften. Das heißt, mal richtig Durchzug für wenige Minuten. Das tauscht die komplette Raumluft in kurzer Zeit aus.

    Grüße
    Burki
     
  9. Ricci

    Ricci Guest

    Nun, das stellst du doch dadurch fest, wieviel Wasser du ihnen gibst. Praktisch alles, was du reinschüttest, kommt über die Pflanze oder Erde wieder in die Raumluft. Also im Vergleich zu normalen Zimmerpflanzen recht wenig.
    Meine Yucca säuft pro Tag gerne mal 1 l, das schaffen nicht mal 10 Nopsen. Dafür verdunstet ein Mensch über Haut und Atmung die gleiche Menge.

    Im Bad und in der Küche werden ebenfalls große Wassermenge an die Luft abgegeben.
     
  10. emmi

    emmi Guest

    Naja. Ein feuchter Topf mit Rindenstücken (also keine glattgespachtelte Blumenerde) hat doch eine recht große Oberfläche. Und Blätter verdunsten ebenfalls... (Edit: wie Ricci eben schrieb.)

    In meiner Wohnung ist es ähnlich - aber ich habe etwas mehr Pflanzen. Im Sommer (trotz tagsüber gekipptem Fenster während ich arbeiten bin) herrscht Tropenklima, ähnlich wie im Botanischen Garten im Tropenhaus. Jetzt im Winter bekommen die Pflanzen fast nichts zu trinken, weil ich keinen Schimmel provozieren möchte. Aber Bulbophyllen sind da nicht so, es kann nur passieren, dass sie zum Blühen anfangen. :)
     
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