Steinlaelien - Kultur und Erfahrungsberichte

Dieses Thema im Forum "Cattleya, Laelia" wurde erstellt von Ingrid, 30. Oktober 2012.

  1. Ingrid

    Ingrid Administrator Mitarbeiter

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    Moin, Moin

    Bei mir nicht neu, aber ich weiß von einigen das die Liebe zu den kleinen Steinchen frisch aufgeflammt ist :happy: , und ich würde gern hier lesen wie sie sich so machen, und hoffe auf detaillierte und bebilderte Berichte über Fortschritt oder auch Frust.
    Meine haben diesen Sommer sehr gelitten, ich hatte sie frei stehen, und sie wurden einfach zu oft zu naß und zu kalt. Einige werden es sicher nicht schaffen.
    Habe aber mit einer neuen Pflanze auch einen neuen Anlauf genommen. Sobald ich meine alten Pflanzen neu getopft habe, berichte ich gern auch wie es mit ihnen weiter geht.
     
  2. *Andrea*

    *Andrea* Guest

    Dann will ich mal mit meinen ersten, die aufgeblüht sind, die ich bei unserem O+M Treffen knospig mitgenommen habe beginnen.

    Zuerst habe ich vom lieben Werner eine Erstausstattung zum Umtopfen erhalten: Lava, Flusskies zum Abdecken und Edelstahldraht, falls ich eines mangels Wurzelmasse fixieren muss, was bei einem Import durchaus passieren kann. Dazu hat er mir noch liebenswerterweise den Artikel "Die Kultur von Steinlaelien" von Frank Siebach aus dem Heft "Die Orchidee" 61(1):007, 2010 beiglegt, den ich auch gelesen habe. Bisher habe ich noch nicht umgetopft, da ich die Blüte nicht unbedingt gefährden will, aber nach dem Abblühen geht es ran. Da ich nur Nord-West Seite bieten kann, habe ich mir das Schuppendach der Nachbarn für den Sommeraufenthalt auserkoren, ich benötige zwar eine kleine Leiter und die Nachbarn sollte ich dann auch noch rechtzeitig informieren, aber ich denke, so kann ich ihnen die nötigen Kulturbedingungen bieten.

    Derzeit blüht die Laelia fournieri und eine fast gleiche Laelie, die ich "schildchenlos" mitgenommen habe. Habe mir die Mühe gemacht und beide vermessen, der Unterschied ist nicht sehr groß, aber seht und urteilt selbst, vermutlich ist die zweite auch eine fournieri, was ich aber keinesfalls bedauere. Im Gegenlicht sind auch die Blüten der beiden Laelien rein weiß.

    Laelia fournieri

    Blütengröße: 3,5 x 3 cm
    Lippe: 1,4 cm lang
    Bulbe: 1,5 cm breit / 4 cm hoch
    Bulbe mit Blatt: 9 cm hoch
    Blattlänge: 5 cm





    Laelia „unbenannt“

    Blütengröße: 3 x 3 cm
    Lippe: 1,2 cm lang
    Bulbe: 1,2 cm breit / 3 cm hoch
    Bulbe mit Blatt: 11 cm hoch
    Blattlänge: 8 cm
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. November 2012
  3. max4orchids

    max4orchids Guest

    Hallo,

    als absoluter Fan von Steinlaelien möchte ich diesen Thread hier nutzen, um von meinen Steinlaelien zu berichten. Insgesamt sind es inzwischen rund 35 Exemplare von unterschiedlichen Naturformen. Diesen Winter habe ich sie zum ersten Mal mit Kunstlicht (2 LED-Lampen à 600 Lumen) belichtet, was sicherlich nicht viel ist, aber anscheinend doch so, dass sie mir soweit alle gut über den scheußlichen Winter gekommen sind, auch die Neuerwerbungen des Jahres 2012, wohingegen ich bei meinen nicht beleuchteten Cattleyen einige Ausfälle habe, was mich sehr schmerzt.

    In den letzten Wochen habe ich sodann nach und nach eine Umstellung von Pinienrindengemisch auf Lavalit-Quarzkies vorgenommen (im Verhältnis ca. 1:1) - und bin soweit sehr zufrieden, vor allem was das Umtopfen selbst, aber auch die ersten Anzeichen von Wohlbefinden der umgetopften Pflanzen anbetrifft. Zunächst einmal lässt sich Lavalit-Quarzkies sehr viel einfacher entfernen und auch wieder einbringen (in den Topf schütten und einklopfen) als das Pinienrindengemisch, ganz einfach schon deshalb, weil die Wurzeln nicht so sehr daran hängen, also weniger Verletzungen beim Entfernen entstehen, und auch wegen der kleineren Korngröße, wodurch der Kies sehr viel leichter durch seitliches Anklopfen in die Hohlräume vordringt, selbst durch das Wurzelgeflecht hindurch. Sodann hat der neue Topf natürlich eine viel bessere Standfestigkeit. Und auch die Fixierung mittels Klammern oder Stäbchen, damit die Pflanze im neuen Topf nicht wackelt, kann getrost entfallen - die Pflanzen sitzen nach einigem seitlichen Klopfen ausnahmslos bombig im neuen Topf, so dass absolut nichts wackelt, entsprechende Wurzeln natürlich vorausgesetzt (wo keine sind hält natürlich auch nichts). An den Bulben hochziehen darf man die so frisch getopften allerdings nicht mehr, denn der neue Topf hat dafür natürlich ein zu großes Eigengewicht. Und hübsch sieht der Kies auch noch aus, bunt gefleckt rot-weiß, wirklich nett anzusehen. Ich habe mangels kleiner Tontöpfe die alten Plastiktöpfe wiederverwendet (natürlich vorher gut gesäubert), was laut Literatur suboptimal sein soll - besser wären hübsche kleine Tontöpfe, da diese (wie die Felsen, auf denen diese Laelien im Habitat wachsen) nachts leichter abkühlen. Dafür halten mir die Plastiktöpfe die Grundfeuchtigkeit länger, was meinen Giesgewohnheiten m.E. entgegenkommt (ich sprühe nämlich eher und tunke sie nur selten). Beim Lavalit-Quarzkies-Gemisch ist es laut Literatur absolut wichtig, dass man von Zeit zu Zeit gut durchspült, sprich: mit vollem Strahl gießen, so dass das Wasser mit einiger Kraft durch den Kies hindurchläuft. Dies dient dazu, eventuelle Salzablagerungen auszuwaschen, denn diese sind für die empfindlichen Wurzelspitzen der Steinlaelien absolut schädlich.

    Im Sommer stehen die Pflanzen draußen in möglichst voller Sonne - hierzu sollte man sie aber vorsichtig an die Sonneneinstrahlung heranführen, ggf. also etwas mit anderen Pflanzen schattieren, damit nichts anbrennt (ist mir schon vereinzelt passiert, betraf dann aber immer "nur" ein Blatt, aber trotzdem schade). Sie haben dort auch ziemlich viel Regen abbekommen, standen mehr als einmal im Wasser - aber das scheint ihnen bei entsprechenden Temperaturen nicht zu schaden, denn die Wurzeln waren größtenteils in Ordnung. Inzwischen habe ich auch zweijähirge Baby-Steinlaelien in das Lavalit-Quarzkies-Gemisch umgebettet - die neuen Würzelchen und NT scheinen zu bestätigen, dass die Pflanzen das Substrat wirklich schätzen, aber für das richtige Wachstum fehlt im Moment einfach die Sonne.

    Wenn demnächst wieder die Sonne scheint, dann kann ich gerne auch ein Foto der kleinen Sammlung beifügen - im Moment wäre es einfach zu trist...

    Liebe Grüße
    max4orchids
     
  4. Sleep Blue

    Sleep Blue Guest

    Nächste Woche, max4orchids, soll sich das Wetter bessern und die Sonne auch mal wieder rauskommen. Wir werden deine Foto`s erwarten :cool:
    Was hast du alles für Steinlaelien?

    Gruß Ines
     
  5. *Andrea*

    *Andrea* Guest

    Ab wann stellst Du Deine Steinlaelien denn nach draußen? Wahrscheinlich nicht direkt nach den Eisheiligen, oder doch?
     
  6. max4orchids

    max4orchids Guest

    Hallo,

    hier erstmal ein Foto meiner Steinlaelien-Sammlung - ein paar Pflanzen stehen noch unter den Cattleyen, aber sind wohl so 35 Stück insgesamt, denn nicht alle passen auf die Fliese, auf denen die Töpfe im Moment stehen. Und genau so hatte ich sie auch draußen während der Sommerzeit, also auf der Fliese (darunter eine Art Einkaufskorbgitter, damit die Nacktschnecken nicht so leicht hoch kommen):

    Steinlaelien-Sammlung II-2013_forum.jpg

    Es befinden sich mehrere L. milleri u. L. sanguiloba, sowie L. crispata, L. mantiqueirae, L. colnagoi, L. liliputana, L. gloedeniana, L. mirandae u.a. darunter. Die einzige, die im Moment blüht, ist die ganz links unten im Eck, eine Laelia crispata (ex flava) - aber wegen des ca. 40cm hohen Blütenstiels sind die Blüten leider nicht zusammen mit den anderen Pflanzen ins Bild zu bekommen.

    Die L. sanguiloba mit den scharzen Blattflecken hat diese auf den zwei neuesten - und sehr viel kräftigeren! - Blättern überhaupt nicht mehr (man beachte z.B. das größte hellgrüne Blatt direkt links neben den beiden gefleckten Blättern), so dass ich davon ausgehe, dass das ein bakterielles Problem war, welches die Pflanze, solange sie kräftig genug ist, im Griff hat, also nichts Beunruhigendes.

    Mit dem Rausstellen werde ich noch abwarten, bis das Wetter eindeutige Signale gibt, dass kein Frost mehr kommt. Im Moment denke ich noch nicht einmal daran, zumal sie es auch im Wintergarten recht hell haben, also der Vorteil draußen nicht so groß ist, sieht man mal davon ab, dass es ja auch um die nächtliche Luftfeuchtigkeit geht, aber die kann ich drinnen zumindest auch ein wenig simulieren.

    LG max4orchids
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20. Januar 2015
  7. Ingrid

    Ingrid Administrator Mitarbeiter

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    Eine tolle Sammlung hast du da, Respekt.

    Hatte den Thread gestartet da ich ein paar neue Steinchen habe, aber leider konnte ich mich bisher nicht gut um sie kümmern, das wird sich aber wohl jetzt ändern, und am Samstag kommen sicher noch einige dazu.
     
  8. Sleep Blue

    Sleep Blue Guest

    Hallo max4orchids,
    haben alle Pflanzen schon 1x geblüht oder kannst du von welchen sagen, dass sie eher schwierig sind?
    Ich konnte mich im Moment noch bremsen mit Orchideen kaufen, möchte aber gern eine Laelia liliputana und eine L. fourn.

    Ingrid,
    schreib und mal von deinen neuen Steinchen.

    Gruß Ines
     
  9. max4orchids

    max4orchids Guest

    Hallo Ines,

    nein, es haben bei mir erst wenige geblüht. Es dauert doch eine Weile, bis die Pflanzen eingewöhnt sind - und der vollen Sonne ausgesetzt habe ich sie erstmals letzten Sommer, was aber auch sofort zu den ersten Blüherfolgen geführt hat (L. mantiqueirae, L. crispata, L. fournieri). Z.T. habe ich den Blüherfolg aber auch noch den Züchtern zu verdanken (z.B. L. mirandae, L. sanguiloba). Meine Lieblingslaelie hat noch nie blühen wollen: die L. milleri, und das, obschon sie schon mehrfach Blütenscheiden ausgebildet hat. Da fehlt noch etwas - ich habe sie gerade auf Lavalit-Quarzkies umgetopft, was sicher wieder etwas bestraft werden wird - aber eine Pflanze ist mittlerweile so gross, so dass ich sehr optimistisch bin, dass es spätestens nächstes Jahr etwas werden müsste.

    Ich kann aber nicht sagen, ob es grundsätzlich schwierigere Sorten gibt. Mein Eindruck ist, dass die Steinlaelien, wenn sie einmal etabliert sind, vergleichsweise einfache Pfleglinge sind. Ob das mit dem Blühen auch stimmt, das wird sich noch zeigen müssen.

    LG max4orchids
     
  10. *Andrea*

    *Andrea* Guest

    Ich will den Thread mal wieder hervorholen und berichten, was sich so nach dem Umtopfen in Lava und Tontöpfchen getan hat. Ich habe die Steinchen dann alle erst im Frühjahr umgetopft und habe mir einen Balkonkasten (60 cm) gekauft, wo ich sie für den Draußenaufenthalt stehen hatte. Zuerst standen sie von der Hauswand abgerückt, bekamen dann aber zuviel Wasser von oben ab, so dass ich den Kasten ständig leeren musste und bei der mirandae ist mir der Neutrieb abgefault. Ich stellte sie dann geschützter an die Hauswand (so konnte der Kasten auch nicht vom Wind erfasst werden, wie leider einmal passiert...) und sie hatten schön Morgen- und Abendsonne. Außer bei der mirandae sind bei allen Neutrieb und auch Blütenscheiden zu erkennen, so noch eine weitere beim presidentensis, milleri, mantiquiera und der ohne Namen, sie haben auch gut in die Lava gewurzelt. Letzte Woche habe ich sie dann auf Grund der Regenfälle reingeholt, noch bevor ich die Heizung in Betrieb genommen habe, damit die Umstellung nicht allzu groß wird. Jetzt bin ich gespannt, ob sich bei den Blütenscheiden auch weitere Blütentriebe entwickeln. Auf jeden Fall bin ich auf die erste Blüte jetzt schon mal richtig stolz.


    [​IMG]


    Was macht Deine tolle Steinchenparade Max?
     
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