Hallo zusammen, ich versuche seit einigen Jahren ein Epidendrum zu kultivieren. Anfangs wuchs es noch sehr schön, als ich dann das erste Mal die Kindel entfernst und getopft habe gingen die Probleme im Wachstum los: es versucht zwar immer wieder neu auszutreiben, aber nach einiger Zeit werden die Blätter gelb-braun und sterben dann ab. Es gab auch mal eine Phase mit Schildläusen, aber die sind seit ca. 2 Jahren nicht mehr aufgetaucht. Gegossen wird seit einem halben Jahr mit aufgedüngtem Osmosewasser, vorher nur Leitungswasser. Was mache ich falsch? Soll ich die grünen Anteile extra setzen und den fast toten Anteil entsorgen oder ist es besser erst mal weiterzukultivieren? VG Heike
Es ist jetzt nicht so gut zu erkennen, aber kann es sein, dass Du den Pflanzenschutz vernachlässigt hast? Die vielen kleinen Punkte auf den Blättern könnten Saugstellen sein. Gruß Ralf
Ich hatte vor längerer Zeit Schildläuse an dieser Pflanze, im Moment ist definitiv kein Befall durch irgendwelche Tierchen. Ich hatte auch schon den Verdacht auf Thripse, aber da war rein gar nichts zu finden! Und dieses Blättersterben findet sich auch nur bei den größeren, die Jungtriebe sehen immer gut aus (bis sie dann älter werden...) Vg Heike
Hallo Heike, ich möchte dich nicht verunsichern aber schau dir doch bitte auf dem 2. Foto das linke obere Blatt der großen Bulbe an. Für mich sieht es nach einer Schildlaus aus, wobei ich hoffe ich liege falsch. Das sich die Biester gerne unter dem bereits abgestorbenen Blättern verstecken ist dir sicher bekannt.
Hallo Eva, hab gerade beim Gießen nachgeschaut, da sitz definitiv keine (tote) Schildlaus. Aber die braunen Blätter sind jetzt ab. Ich werde heute nachmittag mal sicherheitshalber mit Lizetan rangehen. Danke für die schnellen Antworten. Vg Heike
hast Du schonmal auf Spinnmilben untersucht? Irgendwie scheint es, als hätte das ältere Blatt mal Spinnmilben gehabt. Das könnte auch dazu passen, dass die frischen Triebe gut aussehen, da der Befall erst auf den älteren zu erkennen ist. Ist aber nur eine absolute Mutmaßung, da man es auf den Bildern nicht genau erkennen kann... viel zu düster....
Hi Gregor, danke für deinen Tipp! Ich hab bisher keine Spinnmilben gefunden. Wie bereits gesagt, vor längerer Zeit Schildläuse. Was wäre denn deine Therapie- bzw. Prophylaxe-Empfehlung? Und: alte Triebe abschneiden? Vg Heike PS: Foto musste mal wieder schnell gehen und bei hellem Hintergrund war der Schlagschatten einfach unerträglich!
Ich habe mir die Bilder nochmal genau auf der Arbeit auf einem großen Bildschirm angeschaut. Auf dem ersten Bild, linker Trieb, das Blatt über dem Kindel ist vollendst mit Spinnmilben befallen. Die Unterseite schimmert schon leicht silbern. Das sind die Spinnmilbenschäden. Wenn Du mit einem leicht feuchten Taschentuch über die Blattunterseite fährst, müsste ein rötlichbrauner Puder zu sehen sein. Das sind die falschen Spinnmilben. Dringlichst solltest Du das Epidendrum behandeln. Ich behandel alle meine Pflanzen prophylaktisch drei bis vier mal im Jahr gegen Spinnmilben. Wichtig ist, dass man jedes Mal ein Mittel mit einem Wirkstoff aus einer anderen Wirkstoffgruppe nimmt, da sonst Resistenzen entstehen. Abschneiden würde ich die alten Bulben nicht, da sie ja Speicherorgane
Vielen, vielen DANK für Deine Bemühung und ausführliche Antwort. Ich werde umgehend Maßnahmen gegen den Befall einleiten! VG Heike
Wie Gregor, die vorhandenen Blaetter, zeigen an der Unterseite deutlich Spuren von Spinnmilben. Und er hat dir schon dei Vorgehensweise angegeben. Ich habe dieses Jahr, natuerliche Gegner der Spinnmilben eingesetzt, abwarten ob es hilft. (Neoseliulus - californicus) Versuche es auch gegen Wolllaeuse, habe kleine Marienkaefer in die Plflanzen ausgesetzt. (Cryptolaemus Montrouzieri) Habe 14 Tage vorher, nur mit decoction Zimt/Alkohol behandelt.
