Hallo zusammen, ich habe mir vor einiger Zeit eine verblühte Cattleya für 2,50 € im Garten Center gekauft. Ich habe mich etwas über die leicht hellgrün bis gelbgrün gefärbten Blätter gewundert, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Nach leider viel zu langer Zeit (Ca 1 Monat) und wachsender Skepsis hab ich mir das Innenleben der Pflanze genauer angeschaut. Durch den durchsichtigen Topf konnte ich erkennen , dass einiges Moos darin wuchs. Das Substrat bestand aus weißen , styroporartigen Kügelchen . Das hat mich sehr verwirrt. Ich bin zu dem Schluss gekommen , die Pflanze umzutropfen und ihr neues Substrat zu geben. Die mühselige Arbeit begann: die Styroporkügelchen aus dem Wurzelgeflecht zu pulen hat sich als anstrengender erwiesen, als gedacht. Ich musste die Wurzel mehrfach spülen.Erschreckt hat mich auch die Farbe der Wurzeln. Ich kenne mich mit Cattleyas nicht besonders aus, aber dass die Wurzeln so weich und braun sind hat mir nicht gefallen. Übrigens, das sind alles Wurzeln! Kein braunes Substrat! Ineinander verhakt und verwachsen … Damit ich sie von den Kügelchen möglichst gut befreien konnte, musste ich sie mehrfach spülen. Darum sind sie auf dem Foto sehr nass... Es fällt mir immer sehr schwer etwas abzuschneiden. Ich weiß auch nicht ob die Wurzeln so normal sind oder verfault. Darum habe ich sie erst einmal gut abtropfen lassen und nicht beschnitten... Auf Anraten von Bekannten habe ich unter das Seramis Substrat Holzkohle gemischt und die Pflanze neu eingepflanzt. Jetzt packen mich allerdings die Zweifel, ob es gut war , die Wurzeln nicht zu kürzen oder zu behandeln... Die Blätter der Cattleya sind schon etwas schrumpelig , allerdings habe ich sie auch erst heute umgepflanzt. Meint ihr, sie hat Chancen zu überleben? Was soll ich tun? Danke für eure Hilfe! Nina
Hallo Nina, ein wirklich schwieriger Fall, das Gute daran der finanzielle Verlust hält sich in Grenzen. Deine Cattleya, sowie auch manch andere, hat die Angewohnheit in die Höhe zu wachsen. Der Züchter war schlau und hat das hintere Ende der Pflanze ganz einfach mehrere cm im Substrat versenkt, mit der Folge, dass durch Dauerfeuchte der untere Teil der Bulbe schwarz geworden ist. Ein idealer Angriffsort für Pilze und ähnliches. Bei einer grösseren Pflanze könnte man versuchen sie zu teilen um ein halbwegs waagerechtes Einpflanzen zu erreichen. Bliebe nur noch ein abtrennen des hinteren Teiles und sollte immer noch was unter der Oberfläche sein, einfach eine Vertiefung im Substrat zu belassen. Mit den weichen,braunen Wurzeln wirst du auch keinen Spaß haben. Die Außenhülle der Wurzeln saugt sich mit Wasser voll und die Pflanze sitzt wie auf einem Schwamm (Pilze/Wurzelfäule). Also die matschigen Wurzeln entfernen- aber keine, wenn vorhanden, intakten. Sogar intakte Wurzeln haben große Probleme sich auf neues Substrat einzustellen und werden womöglich absterben. Um überhaupt Umzutopfen ist das Frühjahr die bessere Zeit (mehr Sonne, Licht und Wärme) und so der Rat der Fachleute, es sollte Wachstum in Form von neuen, grüne Wurzelspitzen vorhanden sein. Auf die älteren Wurzeln alleine kann man sich aus den vorher gesagten Gründen nicht verlassen. Nimmt man nun noch deine Maßnahmen dazu sind das schon massive Eingriffe, die, wenn es die Pflanze übersteht, sie doch um eine große Zeit in ihrer Entwicklung zurückwerfen. So, Nina das war es erst mal, berichte mal weiter über dein Vorgehen. Und, die günstigsten Angebote sind oft wie eine Wundertüte.
Ohje, dsieht nicht gut aus. Aber ein Versuch kannst du unternehmen. Erstmal kannst du alles matschige abschneiden. Da ist kein Leben mehr drin. Dann würde ich die zwei schrumpligen alten Bulben im Vordergrund entfernen. Den Rest steckst du in frisches Substrat und fixierst es mit einem Stab. Gießen solltest du das Ganze nun erstmal nicht. Keine Wurzeln- keine Wasseraufnahme. Wenn du Glück hast, treibt sie mit der Kraft aus den verbliebenen Bulben wieder neu aus. Die alten Bulben bekommen keine Wurzeln mehr, aber der Neutrieb. Stell die Pflanze nicht zu warm, um den Wasserverlust niedrig zu halten. Mehr als ein Experiment ist das ganze allerdings nicht. Selbst wenn sich etwas tut, braucht es viel Zeit, bis wieder eine vernünftige Pflanze daraus geworden ist.
Hallo Nina, auf den ersten Blick wuerde ich sagen, da ist keine gesunde Wurzel mehr erhalten, vielleicht ein paar Stummel am juengsten Trieb. Du kannst den ganzen braunen Matsch komplett abschneiden. Dann hat sie zwar quasi keine Wurzeln mehr, aber das muss bei einer Cattleya nicht unbedingt den Untergang bedeuten. Mit Sicherheit wirft es sie in der Entwicklung zurueck, wie Osgar schon schrieb, aber eine Todesurteil ist es bei diesen Pflanzen noch nicht. Sie koennen laengere Trockenperioden ueberstehen, bis ein neuer Trieb und mit diesem auch neue Wurzeln wachsen. Es macht auch nichts, wenn die Pseudobulben dabei deutlich einschrumpeln. Wichtig ist, dass Du sie im neuen Topf, der moeglichst klein ist, gut mit einem Stab fixierst, damit sie nicht wackelt. ....da war Jens einen Tick schneller mit der Antwort....
Vielen Dank für die tollen Tipps! Okay, die Operation beginnt! Zuerst habe ich die beiden kleineren, angefaulten Bulben mit einer desinfizieren Schere entfernt. Dann habe ich mit derselben Schere die Wurzeln gestutzt. Was meint ihr zu dem Rest? Diese Wurzeln sind etwas kräftiger, nicht ganz so matschig wie die anderen. Auch ab? Ich bin gespannt auf eure Antwort!! Nina
Hallo Nina, nimm die Wurzeln mal zwischen zwei Finger und zieh leicht daran. Wenn sich die Hülle löst sind sie eigentlich hinüber und du kannst die auch noch abmachen.
Operation geglückt? Wir sehen es in einigen Wochen oder Monaten... Auch wenn es nur eine 2,50€ Pflanze war... Mein Herz hängt schon etwas daran...
Das schaut schon mal gut aus und ich drück dir die Daumen! Noch ein Tipp fürs nächste mal, Zimt ist für die Wurzeln meistens zu scharf da ist Kohlepulver besser.
Hoffentlich hasst du keine festen Wurzeln gekürzt. Diese sind dann verloren. Eine Orchideenwurzel, die ihrer Spitze verlustig wurde, wächst nicht mehr weiter und stirbt dermeist ab. Manchmal verästeln sich solche Wurzeln noch. Ist aber nicht die Regel. Sonst sieht deine Pflanze gar nicht sooo schlecht aus. Es besteht Hoffnung...schon gleich gar in solch schnieke Übertopf
