Pilze aus dem Orchideensubstrat

Dieses Thema im Forum "Krankheiten und Schädlinge" wurde erstellt von zuhijn, 7. Juni 2008.

  1. zuhijn

    zuhijn Guest

    Hallo

    Bei einer Brassiahybride ist im Substrat ein Pilz gewachsen. Welcher Pilz ist das und ist er gefährlich?

    Wie bringe ich ihn weg? Den Hut rausdrehen wird ja kaum etwas bringen...

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    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 7. Juni 2008
  2. wudillo

    wudillo Guest

    Hallo zuhijn,

    ich würd an Deiner Stelle das Subtrat wechseln und deine Haltungsbedigungen ändern. Wenn Pilze wachsen ist das Substrat zu feucht!

    Was des fürn Pilz ist? - Ich würd ihn nicht essen wollen - würde es auch keinem empfehlen, und da Du wahrscheinlich keine Pilzzucht betreiben möchtest kann es doch auch egal sein - oder?

    Wenn man überlegt wo Rinde herkommt (gehächseltes Holz/Rinde, Wald, ...) und man weiterhin überlegt wie Pilze sich vermehren (Sporen oder über gaaaaanz feine Wurzelgeflechte) ist es nichtverwunderlich, das sowas hier und da schonmal vorkommt. Es sei denn man hat Terrarienstreu gekauft und dieses zu Subtrat zusammengemengt - dort sollten solche Sporen nicht vorkommen.

    LG Wudillo :winke:
     
  3. Mr. Kaizer

    Mr. Kaizer Guest

    Hallöchen! :winke:

    Also ich (-> man beachte: persönliche Einschätzung) würde mir da keine Sorgen machen. Ich habe in verschiedenen Töpfen verschiedene Arten von Pilzen, und die haben meinen Pflanzen noch nie Probleme bereitet. Sogar bei einigen aufgebundenen Pflanzen habe ich Pilze dabei, die zu bestimmten Jahreszeiten ihre Hüte zeigen. Es geht bei meiner Kultur (Fensterbank) also durchaus etwas feuchter zu.

    Überhaupt lasse ich so ziemlich alles bei meinen Orchideen wachsen, was sich dort irgendwie ansiedelt, nicht nur Pilze, auch Farne, Algen, Moose, "Unkraut" (z.B. Klee, heimisches und tropisches Unkraut (z.B. Pilea microphylla), etc...
    Meinen persönlichen Beobachtungen nach wachsen die Orchideen meist sehr gut und gesund, wenn dort auch der andere Krempel gut gedeiht. Probleme habe ich aber manchmal bei Pflanzen in Substraten, wo sich nichts ansiedeln will, aus welchen Gründen auch immer.

    Deshalb würde ich Wudillos Aussage...
    ...nicht zustimmen. Ich würde das Substrat nicht wechseln und die Haltungsbedingungen auch nicht ändern, wenn es der Pflanze ansonsten gut geht.
    Außerdem würde ich tollkühn und beherzt ausrufen wollen, daß das Substrat eine gute Feuchte aufweist, wenn dort auch Pilze wachsen.

    Ich kann nicht generell ausschließen, daß es auch Pilze gibt, die einer Orchidee schaden können, aber ich würde davon ausgehen, daß die beiden sich normalerweise nicht ins Gehege kommen, bzw. die Orchidee vielleicht sogar von den Abbauprozessen des Pilzes profitiert, wenn er das Substrat verstoffwechselt. Vielleicht...

    Naja, das sind so meine Einschätzungen zum Thema. Wie handhabt ihr das eigentlich mit Pilzen und anderem Grünzeug, daß sich bei euren Orchideen ansiedelt? Das würde mich mal interessieren.

    Gruß
    Robert
     
  4. Ahriman

    Ahriman Guest

    Hallo!

    Ich habe auch immer wieder Fruchtkörper in diversen Töpfen, hin und wieder sogar auf Rebholz auf dem Orchis aufgebunden sind.

    Dass der Pilz primär pathogen ist kann man glaub ich getrost ausschließen.

    Natürlich könnte man ihn als Nährstoffkonkurrent für die Pflanze sehen aber ich denke er nützt eher als dass er schadet.
    Die meisten Pilze ernähren sich dadurch dass sie Enzyme ausscheiden welche das umliegende Substrat zersetzten und absorbieren dann die Abbauprodukte.
    Davon kann auch die Orchidee profitieren die z.B. Holz selbst nicht abbauen kann.
    Außerdem sind Pilze hochkomplexe chem. Fabriken die Unmengen an Substanzen wie Antibiotika ausscheiden um andere Mikroorganismen zu bekämpfen.
    Wo ein Pilz gut etabliert ist können sich Fäulniserreger und andere Pathogene meist wesentlich schwerer ausbreiten.

    Das gilt natürlich nur solang das Substrat tatsächlich nicht zu matschig/nass ist und genug Luft durchlässt. Ansonsten besteht die Gefahr dass der Pilz das Substrat verdichtet und durch Sauerstoffmangel schließlich selber stirbt. Dann haben Fäulnierreger erst recht einen reich gedeckten Tisch.

    Fazit:
    Würd mich Robert anschließen!
    Solang die Pflanze gut wächst und das Substrat nicht zu sehr verdichtet ist stört der Pilz absolut nicht.
    Ist das Substrat schlecht sollte man umsetzen - ob mit Pilz oder ohne.;)

    Robert, ich kann dir definitiv bestätigen dass es Pilze gibt die Orchideen schaden, man denke nur an Fusarium:rolleyes:


    LG,
    Christian
     
  5. dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Wenn das Substrat altert und ausgetauscht werden muss, impfe ich das neue Substrat mit den alten Pilzen.

    Eigentlich ist die richtige Kultur der Pilze viel wichtiger als die Kultur der Orchideen, um gute Orchideenerfolge zu erzielen.

    Meine Erfahrung bezieht sich da auf Erdorchideen, aber sicherlich lässt sie sich übertragen.
    Gruss Berthold
     
  6. Mr. Kaizer

    Mr. Kaizer Guest

    Hallo Christian,

    ja, das weiß ich natürlich. (Ich träume gerade von einer Fusarium-Kultur auf der Fensterbank. Als Substrat für den Pilz könnte man abgeblühte Phalaenopsis aus dem Baumarkt nehmen, dann wird es auch nicht ganz so teuer. Und das Fusarium-Hobby wäre noch `n Tacken exzentrischer als das mit den Orchideen.) Aber ich dachte da natürlich eher an Pilze im Stil von Champignons. :rolleyes: Obgleich ich da einen Pilz habe, der dem Grünen Knollenblätterpilz nicht unähnlich ist. Den würde ich nur in besonderen Lebenskrisen verzehren wollen. Oder diese Pilzschlieren auf den Rindenstücken. Die dürften auch auf den allermeisten Substraten vorkommen.
    Nun, vielleicht werde ich auch mal versuchen, mehrere Substrate mit einem Pilz zu impfen. Berthold, wie machst du das? Nimmst du einen Teil des alten Substrats, oder machst du das mittels der Pilzsporen?
    (Mit Shiitake wird das leider nicht funktionieren. Schade, da hätte der Gaumen auch profitieren können.)

    Gruß
    Robert
     
  7. Robert, bei Shiitake nimmst Du das Myzel (auf Hirsebasis), sägst mit der Kettensäge mehrere waagerechte Schlitze in einen frischen Buchenstamm (ca. 80 cm lang), füllst das Myzel in die Schlitze, wickelst ein Tuch drum (nur für die ersten 14 Tage), setzt den Stamm im Garten im Schatten ca. 20 cm tief in die Erde und wartest auf die Ernte. (für Austernseidlinge kannst du alles aus Zellulose nehmen, auch Klopapier)

    Sonst nehme ich den nicht zu alten Pilz mit viel Substrat am Fuss und setze ihne in den neuen Topf. Er reift, lässt seine Sporen unter sich und färbt damit alles braun.

    Gruss Berthold
     
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