Orchideengranulat - Erfahrungen?

Dieses Thema im Forum "Fragen zur Pflege" wurde erstellt von Deni, 9. Januar 2009.

  1. Deni

    Deni Guest

    Hallo,

    bin durch Zufall auf eine Webseite mit Orchideengranulat gestoßen. Laut der Seite wird es auch von einem bekannten Baumarkt (BayWa) vertrieben. Von daher hoffe ich, dass jemand schon damit Erfahrungen sammeln konnte und mir über die Wirkung berichten könnte.

    Zur Information nenne ich mal die Internetseite (dies ist keine Werbung oder Empfehlung, falls trotzdem nicht gern gesehen, bitte löschen).

    Gruß
    Deni
     
  2. May

    May Guest

    Hi

    Hatte ich letztens im Hornbach auch in der Hand. Das sind einfach nur Dekosteinchen und total überteuert.

    Ob sich darin eine Orchidee wohlfühlen würde, glaube ich eher nicht. Es speichert keine Feuchtigkeit, gibt keine Nährstoffe ab, die Oberfläche ist für epiphytisch wachsende Pflanzen ungünstig beschaffen, es muss in eine Vase ohne Pflanztopf wo die Gefahr von "nassen Füssen" besteht ... und ich persönlich finds auch nicht hübsch... was natürlich jeder für sich selber entscheiden muss.

    Wenn du das gerne so haben willst, wie auf dem Bild würde ich dir eher raten, die Orchidee in ihrem Pflanztopf zu lassen, den in die Vase zu stellen und mit dem Granulat aufzufüllen :)
     
  3. Rinaldo

    Rinaldo Guest

    Aus Erfahrung schlau

    Liebe Deni,
    die Versuche, das Ambiente der Orchideen zu simulieren, sind unzählig. Und es kommen immer wieder alte und neue Vorschläge.

    Der Orchidee auf unserer Fensterbank ist es letztendlich egal, wie das Zeug heißt, das sie im Topf fixiert. Und zwar so fixiert, daß die Wurzeln vital bleiben.
    Aus Erfahrung macht man das am besten mit Rindensubstrat. Da liegt man auf der sicheren Seite.
    Es geht aber auch anders: mit Kork, Kohle, Steinen, Glaswolle, Styropor, Tonkugeln, Epiflor ...

    Ach ja, und die "neuen" Sachen gab es üblicherweise früher schon mal.
    So ganz neu sind sie meistens nicht.
    Sicher ist, was traditionell bewährt ist: Pinienrinde. Das andere geht dann eventuell auch.

    Grüße
    Rinaldo
     
  4. Rinaldo

    Rinaldo Guest

    Versuch & Irrtum


    Vielleicht noch aus der Praxis:
    Ich habe ein ähnliches Granulat benutzt, um es beizumischen.
    Insgesamt wurde der Mix zu "dick", zu luftundurchlässig. Ein Pampfmansch. Den Pflanzenwurzeln bekam das nicht. Ich mache das nicht mehr.
    Ähnliches gilt für das Lezucha-System, das auch einen feinen Steinchenmix als Granulat anbieten. Die Pflanztöpfe stehen mittlerweile leer im Gartenhaus. Der Versuch war nicht so toll, ganz egal wie schön die Reklame-Phal-Fotos ausschauen.
    Ich bin pessimistisch und bleibe bei der Pinienrinde ...
    Grüße
    R.
     
  5. Das Granulat soll ja angeblich Wasser speichern. Es wird leider nicht beschrieben wieviel und wie oft nachgegossen werden muss....

    Aber das Granulat erscheint mir auf den ersten Blick zu fein. Da bekommen Orchideenwurzeln auf Dauer sicher nícht mehr genügend Luft. Und wenn man in Glasvasen kultiviert ist die Luftzirkulation am wichtigsten.
    Auch denke ich dass die Orchidee darin keinen Halt hat.

    Ich würde es nicht ausprobieren. Man kann auch mit handelsüblicher Pinienrinde Orchideen in Glasvasen erfolgreich kultivieren;)
     
  6. Rinaldo

    Rinaldo Guest

    Es ist schon komisch, daß die Leute meinen, es gäbe Geheimtips. Kommt mir irgendwie vor, wie beim Aldi ein Qualitätsweinschnäppchen für 1,98 zu machen.

    Warum nicht erstmal bei der bewährten Praktikermethode bleiben? Da gibt es dann noch genug auszuloten bzw. Orchis in ihren Himmel zu befördern.

    Eigentlich ist das überhaupt nicht komisch.
    Aber sei es so :lol:.
    Grüße
    Rinaldo, Pinienrindenfan, die anderen Orchis leben nicht mehr. Doch,
    1 einzige in Semihydro.
     
  7. May

    May Guest

    Echt? Das was ich in der Hand hatte war beschaffen wie Splitt-Dekosteinchen. Oder ist das wieder so ein Quellzeug :???
     
  8. Steht so zumindest auf der genannten Website;)
     
  9. Beate2007

    Beate2007 Guest

    Meiner Meinung nach bringt es nichts

    ich habe mich von den schönen bunten Steinchen "fangen" lassen. Ich hatte eine Kenneth Schubert drin - innerhalb von mind. 4 Wochen kein Wachstum. auch keine wirkliche Verschlechterung. Ich habe noch eine Orchi drin stehen. Das ist meine erste und die stand immer in Wasser. Werden einige hier aufschreien. Aber ich habe die vor ungefähr 6 Jahren in Rindensubstrat mit einer Schicht Dekorsteine unten geschenkt bekommen und seit dem stand die immer im Wasser und will auch nichts anderes. Ich hatte sie jetzt mal in normales Orchideensubstrat gesetzt. Aber das will die nicht. Jetzt habe ich die in einer Vase mit dem C..
    Aber ich kann immer noch nichts sagen ob es ihr nun gut bekommt. Die Wurzeln sehen noch gut aus, aber sie treibt noch nicht wieder aus. Ich hatte sie bisschen vernachlässigt. In dieser Kombination Pinienerde und Wasser muss man sehr oft das Substrat wechseln und alles durchspülen.
    Aber dekorativ sieht das aus. Aber eigentlich schwe... teuer.
    Ich würde wie schon angeführt bei normalen Orchisubstrat bleiben. Ich habe vom letzten Muttertag so eine Vase. Orchi in normalen Topf und darum in einer großen Vase Dekosteine. Und die wäschst sehr gut darin.
    Viele Grüße
    Beate
     
  10. rabe2411

    rabe2411 Guest

    Meine Erfahrung mit Colomis

    Hallo zusammen,
    eines muss ich vorab loswerden: ich finde es schon ziemlich befremdlich, dass sich hier vor allen Dingen diejenigen zu Wort melden, die dieses Granulat gar nicht kennen oder verwenden und dann glauben, sich ein Urteil darüber erlauben zu müssen. Ich wünsche mir daher ein bisschen mehr Objektivität und Toleranz - schließlich wollen wir ja alle das eine: Freude an unseren Orchis.
    Ganz egal welches Substrat man einsetzt, die Kulturmethode und dabei insbesondere die Wassermenge und die -qualität ist aus meiner Erfahrung v.a. Dingen für den Kulturerfolg ausschlaggebend. Somit ist dieses Granulat eine weitere Alternative und jeder muss für sich entscheiden, ob es zu einem selber und seiner Kulturmethode passt.
    Ich selber halte Orchideen (Phalaenopsis, Cattleya, Psychopsis, Angraecum, Mehrgattungshybriden, Masdevallia und Dendrobium) auf der Fensterbank.

    Doch jetzt zum eigentlichen Thema: dieses Granulat ist kein Dekokies im herkömmlichen Sinne (aufgrund der vielen verfügbaren Farben gibt es hier natürlich einen dekorativen Aspekt), sondern es handelt sich um spezialbeschichtete Mineralien. Diese Mineralien sind z.B. in der Lage, durch Ionenaustausch hartes Wasser weich zu machen.
    Das Granulat ist in 2 Körnungen (4-8mm und 8-16mm) erhältlich und kein "Quellzeugs". Ich setze die grobe Körnung für Phalaenopsis, Vanda und Angraecum ein. Die feinere Körnung für kleine Phals. Es ist absolut strukturstabil und das ist für mich ein entscheidender Vorteil. Da die Fähigkeiten des Substrates (Ionenaustausch, ..) lt. Hersteller bis zu 5 Jahre gegeben sein sollen heißt das auf der anderen Seite, dass ein Umtopfen wegen Zersetzung/Verdichtung des Substrates in diesem Zeitraum entfällt und in dieser Zeit auch in kein neues Substrat investiert werden muss (damit relativiert sich auch das Thema Preis).
    Die Aussagen des Herstellers, es würde Wasser aufnehmen (und hier denke ich z.B. an Aufnahmemengen wie bei Seramis), kann ich so nicht bestätigen. Aus meiner Erfahrung wird das Wasser primär an der Oberfläche gebunden/in geringer Menge aufgenommen. Dies bedingt, dass bei Töpfen mit Wasserabzug ein "Ersäufen" der Pflanzen kaum möglich ist - und damit ist eine der Hauptursachen für den häufigsten Orchideentod auf heimischen Fensterbänken eliminiert. Es erinnert mich von der Wasserhaltefähigkeit ein wenig an OrchidChips.
    Topfen kann man mit diesem Granulat sowohl in geschlossene Gefäße (hier dann wegen der Wasserstandskontrolle Glasvasen verwenden) oder in Töpfe mit Wasserabzug. Bei Töpfen (ich nehme hier durchsichtige Plastiktöpfe) mit Wasserabzug verwende ich eine 1cm Schicht aus grobem Aquarienkies (zur Stabilität und damit das Seramis nicht durch die Abzugslöcher fällt), darauf eine 1cm Seramisschicht (meine Pflanzen stehen an der Südseite) und darauf dann das Granulat. Zum Gießen verwende ich eine Handbrause (Plastikball mit kleiner Tülle), die ich grundsätzlich sehr empfehlen kann. Damit lässt sich die Wassermenge und -verteilung sehr schön dosieren. Ich setze beides ein und die Pflanzen wachsen nach einer kurzen Umgewöhnungszeit sehr gut (Blüten- und Wurzelbildung). Bei geschlossenen Gefäßen lasse ich einen Wasserstand von 1-2 cm zu - genau so wie bei einer substratlosen Kultur in der Orchideen-Klimavase.
    Warum das Granulat aufgrund der Oberfläche für Epiphyten ungünstig beschaffen sein soll, wie es in einem der Beiträge zu lesen ist, kann ich nicht nachvollziehen.
    Nach meiner Erfahrung benötigen die Pflanzen eine gewisse Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen - v.a. auch an die modifizierte Wasserversorgung und die höhere (bessere) Luftversorgung an den Wurzeln.
    Wer Wert auf einen dekorativen Aspekt legt, der kann mit den verschiedenen Farben, in denen das Granulat erhältlich ist, sehr interessante Effekte erzielen.
    Tatsächlich ist es so, dass das Granulat im Baumarkt recht teuer ist. Ich bestelle mir es immer im Web. Dort ist es billiger.

    Ich hoffe, ich konnte damit ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
    Wenn Ihr Fragen habt, dann einfach melden.

    Viele Grüße,
    Ralf
     
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