neue Triebe werden schwarz - bei Cattleya

Cattleyen sind lichthungrig. Wenn Du sie 3 Meter von einem (kleinen?) Fenster entfernt stehen hast, dann ist das mit Sicherheit viel zu dunkel. Und ein paar Leuchtröhren - das will gar nichts sagen, denn deren Licht ist (wenn es keine speziellen Pflanzenleuchten sind) kaum von den Pflanzen verwertbar, da im falschen Spektralbereich leuchtend.

Die alten Bulben sehen ja relativ gesund aus, auch in der Farbe, und auch der NT mit dem schwarzen Blatt ist ja recht ordentlich bis dahin gewachsen, d.h. die Pflanze hat durchaus noch Substanz und kann das locker wegstecken, wenn Du von jetzt an grobe Fehler vermeidest. Allerdings wird sie vermutlich etwas zurückfallen, also kleiner NT ausbilden als bisher, aber in einem bis zwei Jahren ist sie dann wieder bei der alten Größe, richtige Pflege natürlich vorausgesetzt.

Ich schließe mich dem Urteil an, dass hier Bakterien oder Pilze zugeschlagen haben. Entweder über das (stehende) Gieß- bzw. Sprühwasser oder aber über die (stehende) Luft; beides ist sehr gut möglich. Abhilfe schafft folgender Ansatz: Gieß- bzw. Sprühwasser immer frisch anmischen! Also kein abgestandenes Wasser nehmen (da wo das gut geht, ist es voll in Ordnung; aber da wo es solche Probleme gibt, eben nicht). Und gegen die Pilze hilft ein kleiner Ventilator, solltest Du nicht schon einen im Einsatz haben - per Zufallsgenerator oder regelmäßig ein paar Minuten laufen lassen. Und Du wirst sehen, dass das Problem nicht wieder auftritt.

Ach ja, befallene Blätter auf jeden Fall zurückschneiden (also im grünen Bereich noch, mit etwas Abstand sogar zum kranken Gewebe) und anschließend die Schnittstellen sofort mit Zimt desinfizieren (ggf. geht auch Sakrotan).

Und wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen willst: schau Dir mal das Wurzelwerk an, ob es da etwas Auffälliges gibt. Sobald der NT Wurzeln treibt - sofern er das überhaupt macht -, dann ist dies der beste Zeitpunkt zum Umtopfen und Kontrollieren, welchen Zustand die Wurzeln haben (am besten gleich mit Fotos dokumentieren und hier einstellen). Also wirklich dann, wenn die Wurzelspitzen gerade hervorbrechen. Kurze Zeit danach ist es schon wieder problematisch, weil die längeren Wurzeln beim Umtopfen viel zu leicht verletzt werden.

Ich denke aber, dass das kein Problem der Wurzeln, sondern der stehenden Luft sein wird. Mit Ventilator wird das Problem verschwinden, da bin ich zuversichtlich. Der einfache Grund: Pilze und Baktieren, die überall sind, wachsen explosionsartig wenn man ihnen günstige Bedingungen gibt - und die bestehen vor allem dann, wenn es keine Bewegung gibt. In der Natur ist alles in Bewegung... und natürlich auch ausreichend Licht vorhanden.

Liebe Grüße
Markus

 

Hallo Markus, danke für deinen Beitrag.

Ventilator rennt natürlich mehrmals täglich (4 mal täglich 15 min), meinst er soll öfter laufen, wäre sicher machbar, rennt eh auf Zeitschaltuhr? Die Leuchtstoffröhren haben 6500 K, also Tageslicht. Hier im Forum beschreiben manche auch komplette Kellerkulturen ihrer Orchis nur damit und denen scheint es, genau wie meinen, bestens dabei zu gehen und sehr gutes Wachstum zu zeigen. (wobei die meisten davon wenn ich mich richtig erinnere hauptsächlich Nopsen haben)

Stehendes Sprüh- oder Gießwasser habe ich nie, da ich meine Orchis nicht besprühe (sorge für Luftfeuchtigkeit über Ultraschallvernebler, der regelmäßig ins Desinfektionsbad kommt und auch über Hitze Keime abtöten sollte), Gießwasser steht bei mir nicht ab, will kein Wasser rumstehen haben.

Ich habe noch gegooglt und werde mir heute ev. noch ein anderes Fungizid holen, mal schauen, würde die Pfanze gerne retten.

 

Also ich hab die Belüftung jetzt gesteigert, auf 6 mal täglich. Außerdem wird sie brav mit Fungizid behandelt und hat jetzt eine Lampe zur alleinigen Verfügung in ihrer Quarantäne im Abstand von 20 cm in Fensternähe. Luftfeuchtigkeit halte ich weiterhin hoch, das hat ihr ja sichtlich gut getan. Ich hoffe diese Maßnahmen bewirken ein Wunder

 

So habe mir jetzt grad auch noch ein Herz genommen und den Neutrieb mit Pinzette und Skalpell von den veränderten Stellen befreit, hat ihm glaub ich gar nicht gefallen, die Schnittränder haben sich innerhalb von Sekunden braun verfärbt. Habs desinfiziert und mit Zimt bestreut und hoffe dass es ihm mehr hilft als schadet.

 

Also mal ein kleines Zwischenfazit des Neutriebs. Wächst daweil echt schön und ohne Probleme. Hat deutlich mehr Luftbewegung und wird mit Fungizid konsequent weiterbehandelt.

Foto vom 6.1. so sah es vor dem Schnitt aus, wurde dort geschnitten, wo das kleine Hüllblatt ansetzt, das zweite Blatt wurde mitgestutzt, da dort auch ein kleiner Punkt zu sehen war. Zimt hängt noch überall *G*


Foto vom 16.01.


Foto vom 21.01. - ein paar Minipunkte sind zu sehen, die ich mit Adleraugen beobachte .... mal schauen

 

Prima, wenn die Ränder bloß dunkel sind, weil sie abgetrocknet sind, ist das doch vielversprechend. Wenn die Pünktchen doch größer werden, mach einfach nochmal einen Schnitt, wieder mit etwas Abstand.

Viele Grüße
Kuuki

 

ja die Ränder waren ca. 5 Sekunden nach dem Schnitt schon dunkel, ich fürchte das mochte sie nicht. Die Pünktchen werden beobachtet. Will hier nur auch ein bisschen am laufenden halten, da ich dieses Problem ja auch vorher über die Suche gesucht habe und auch etliche Beiträge von Usern mit dem gleichen Problem gefunden habe, aber nie wirklich eine Ursache für das Problem bzw. eine Lösung aufgetaucht ist. Vielleicht hilft es anderen, die später mal dieses Problem haben. (ich hoffe ja doch sehr, dass es mein Schätzchen schafft, ich häng echt an ihr, sie ist echt groß und blüht so wunderschön)

 

Threads, wo der Verlauf eines Problems dokumentiert wird, sind am wertvollsten Ich drücke weiter die Daumen.

Viele Grüße
Kuuki

 

So ich glaub jetzt gehts endgültig bergab, auch wenn der Neutrieb brauchbar aussieht, aber ein Blatt (zugegeben an einem der ältesten Triebe) wird gelb und was ich so gegooglet und gesucht habe könnte es sich um einen Virus handeln Da die Pflanze wirklich komplett von allen anderen abgeschirmt ist in ihrer Quarantäne hab ich mich entschlossen dem Treiben mal weiter zuzuschauen .... aber meine Hoffnung schwindet schön langsam. :091:

 

Mit Viren kenn ich mich zwar nicht aus, aber das sieht eigentlich nicht anders aus als die alten abfallenden Blätter an meinen Blömmschen....du sagst ja, es ist an einem alten Trieb. Ich würd die Hoffnung nicht aufgeben und wirklich abwarten, wenn sie ja sowieso nichts anderes anstecken könnte.
Wenn ich eins von Orchis gelernt habe, dann, dass sie mehr Leben als eine Katze haben!!! Und solange sie Neutriebe haben, gibts auch Hoffnung!