Guten Abend zusammen! Bis es soweit ist, in diesem Forum nicht immer nur mit Fragen, sondern auch mal mit klugen Antworten dienen zu können, wird es wohl leider noch etwas dauern. Nachdem ich dieses Jahr im April umgezogen bin, war ich mehr als glücklich relativ konstant eine rel. Luftfeuchtigkeit von 65% in der Wohnung zu haben. Alle meine Pflanzen haben sich damit sehr wohl gefühlt. Nun hat aber die Heizperiode begonnen und ich schaffe es unter Hilfe sämtlicher Tricks nicht mehr als 53-57% rel. Luftfeuchte, in den Räumen, in denen geheizt wird - und in den ungeheizten ist es für viele der Orchideen mit knapp 16 Grad tagsüber doch etwas frisch. ( Abgesehen davon, dass ich sie da nicht alle unterbekäme ...) Nun möchte ich mir also einen Luftbefeuchter anschaffen - und weiß überhaupt nicht, für was ich mich da entschieden soll. Das Angebot ist einfach zu groß. Ich habe bereits hier im Forum gestöbert und gelesen, dass viele so etwas für ihre Orchideen verwenden. Was habt ihr für Geräte zu Hause stehen und wie zufrieden seid ihr damit? Vom Gefühl her würde ich eher zu einem Gerät tendieren, das mit Ultraschall arbeitet, aber ist das effektiv genug? Ich bin über jeden Tip wirklich dankbar, da ich die "Trockenzeit" für meine Pflanzen möglichst bald beenden möchte!
Hallo Helix, ich habe für den Winter keine weiteren Hilfsmittel wegen meiner Orchideen in Betrieb. Ich heize mein Wohnzimmer und das ganze Haus mit einem Schwedenofen, klappt seit Jahren auch einwandfrei und die Orchideen haben sich noch nicht beschwert. Ich denke, dass regelmäßiges lüften ausreicht. Ich öffne täglich die Fenster, wenn es sehr kalt ist, musst Du aufpassen, dass die Blümchen nicht in der kalten Zugluft stehen.
Vielen Dank, Matthias, für Deine Antwort. Ich lüfte auch täglich und habe die Orchideen so stehen, dass sie dabei nicht in der Zugluft sind. Dabei öffne ich auch die "Tür" zu meiner Kinderstube, in der 70-80% rel. LF herrschen. Allerdings verliere ich beim Lüften zwischen 10-20% relativer Luftfeuchtigkeit in der Wohnung und in meinem Zimmergewächshaus natürlich noch viel mehr, um etwa die hälfte auf 40%rel.LF. Beim Gewächshaus ist das kein Problem, da schmeisse ich danach für 15 Minuten den Ultraschallnebler an und schon ist alles wieder im gewünschten Bereich. Daher hatte ich daran gedacht, einen Luftbefeuchter in groß für die anderen anzuschaffen.
Hat du denn festgestellt das es deinen Pflanzen schlecht geht, oder warum willst du die Luftfeuchtigkeit erhöhen? Und hast du überhaupt Pflanzen die das wollen/brauchen? Die meisten Leute halten ihre Pflanzen in Wohnräumen, und da wird es kaum mal 80% LF haben. Bei mir auch nicht, und ich würde in solchen Räumen auch nicht leben wollen
So wie auch ich. Im kühlen Schlafzimmer hab ich derzeit ca 40% LF. Im Wohnzimmer, welches jede Nacht gelüftet wird, bin ich schon froh, wenn ich im Winter ca. 30 -35% LF erreiche. Den Pflanzen geht es gut, Probleme mit Schädlingen bisher (bisher meint die letzten ca. 10 Jahre) auch nicht. Das sind aktuelle Werte aus dem Winter. Im Sommer liegen sie erfreulicherweise höher, meist bei ca. 50-55% LF.
Ich halte auch meine Orchideen in der Wohnung. Obwohl ich mit feucht gehaltenen Blähton versuche, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen erreiche ich ebensolche Werte wie Jens. Meinen Pflanzen geht es gut. Liebe Grüsse, Vira
Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten. Dann lass ich wohl endlich mal das Sorgenmachen und schaue, wie es sich entwickelt!
Ich würde mir bei 70-80% LF und evtl. noch kühlen Temperaturen eher Sorgen über möglichen Schimmel an den Wänden machen, als um meine Orchideen.
Frederick, die oben erwähnten 70-80% rel. Luftfeuchigkeit herrschen bei 23Grad in meinem Zimmergewächshaus - ich hatte niemals vor, diese in einem Wohnraum zu erreichen.
Mit der trockenen Luft muss man sich im Winter abfinden. Den meisten Orchis geht es bei 40% aufwärts auch ganz gut. Für alle anderen bleibt nur die Vitrine. Einen ganzen Raum feuchter zu bekommen ist schwer und teuer. Große Ultraschallbefeuchter, mit Leitungswasser befüllt, verteilen in der ganzen Stube Kalk. Man müsste sie mit Osmosewasser betreiben. Dazu sind sie Keimschleudern. Letzteres gilt auch für Kaltverdunster. Verdampfer brauchen viel Strom, der schnell in Größenordnungen von mehreren kWh am Tag liegen kann. Ein kleiner Ultraschallbefeuchtet im Fenster funktioniert. Nachteil ist, das sich oft viel Kondenswasser an der Scheibe und Fensterbrett bildet. Bald schon ist der Schimmel zur Stelle. Gleiches gilt auch bei Ganzraumbefeuchtung von 60 % und mehr. In kalten Ecken, hinter Schränken z.B. ist die relative Feuchte weit höher und auf die Dauer gammelt es an den Stellen. Kann ich aus eigener Erfahrung ein Lied von singen. Was mache ich? Ich sprühe täglich die Substratoberfläche aller Töpfe schön feucht. Nicht die ganzen Pflanzen. Im Winter bin ich kein Freund von der Sprüherei. Zu schnell bleibt mal Wasser unbemerkt in einer Blattachsel stehen. Aber die Oberfläche verdunstet das Wasser im Lauf des Tages und schafft etwas Luftfeuchte in unmittelbarer Nähe. Bei sehr niedrigen Temperaturen springt dann die Fensterbrett Heizung an. Dann verdunsten die wassergefüllten Schalen unter den Orchitöpfen ordentlich. Unbeheitzt ist die Verdunstung eher gering, daher die Substratsprüherei. Gruß ... Jens