Heimische Orchideen

Das Wetter hat zum Glück auch heute mitgespielt und eine Tour ins Taubergebiet möglich gemacht.


Ich besuche das Gebiet seit etwa 25 Jahren, doch der Ohnsporn (Aceras anthropophorum) ist mir dort heute zum ersten mal begegnet. Vermutlich ist die mediterrane Art dort noch nicht sehr lange vorhanden, doch man kann die kleine unscheinbare Pflanze auch schnell übersehen.


Ebenfalls noch ziemlich neu in unseren Breitengraden ist die Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum). Auch diese Art verbreitet sich in den letzten Jahren Richtung Norden. Gesehen habe ich sie in den letzten Jahren schon oft in verschiedenen Gegenden, was aber auch daran liegt, dass die Pflanze groß und leicht zu identifizieren ist und schon aus der Entfernung auffällt.


Auch das Helmknabenkraut ist dort häufig. Hier ein junges Exemplar auf einer Trockensteinmauer.


Mit dem dort ebenfalls sehr häufigen Purpurknabenkraut bildet das Helmknabenkraut eine große Zahl von Hybriden. Sie sind meist einfach zu identifizieren, da die Pflanzen im Habitus zwischen den Elterarten stehen. Dieses Exemplar schien mir besonders attraktiv.


Eine Gruppe Purpurknabenkräuter mit der besprochenen Hybride rechts vorne.





Die Große Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes)steht dort im Gebiet an fast allen Hängen.






Besonders attraktiv ist die Hummelragwurz (Ophrys holoserica) in ihren sehr verschiedenen Outfits. Das Mal auf der Lippe ist bei jeder Blüte anders und die Farbe der Sepalen variieren von rein weiß bis dunkel violett.




Der Frauenschuh steht jetzt endlich in Vollblüte.


Der Diptam (Dictamnus albus) steht am Waldrand in großen Beständen und fängt derzeit an zu blühen.

In einem weiteren besuchten Gebiet fand ich eine große Anzahl an Ragwurzen, die nicht deutlich einer Art zuzuordnen waren, sondern offenbar als Hybriden einzuordnen sind. Die möglichen Elternpflanzen dort sind alle fünf hier heimischen Ragwurzarten (Kleine Spinnenragwurz, Große Spinnenragwurz, Fliegenragwurz, Hummelragwurz und Bienenragwurz).


Vermutete Elternarten Fliegenragwurz und Große? Spinnenragwurz.


Vermutete Elternarten Hummelragwurz und Große? Spinnenragwurz.


Vermutete Elternarten Hummelragwurz und Fliegenragwurz.


Bei dieser Pflanze bin ich sehr unsicher. Die Hummelragwurz scheint vorhanden zu sein, aber was noch? Oder ist es 'nur' ein extremes Exemplar der Art?


Dazwischen stand dieses Exemplar, das fast aussieht wie eine Bienenragwurz (Ophris apifera). Die Art blüht üblicherweise deutlich später, erst etwa Mitte bis Ende Juni. Es ist zu vermuten, dass sie an diesem Standort vorkommt, sicher bin ich aber nicht. Doch was ist das dann für eine Pflanze?

 

Hallo Matthias!

Das war bestimmt eine tolle Tour, die sich für dich aber auch für uns Alle gelohnt hat.
Die Fotos die du da mitgebracht hast sind superklasse
Vielen Dank dafür!!

 

Toller Bericht von Deinem letzten Ausflug, macht großen Spaß anzuschauen und durchzulesen. Mir gefällt der letzte Ragwurz, Dein vermuteter Bienenragwurz, ausgesprochen gut, sehr schöne Form und Färbung.

 

Hallo Matthias, ein tolles Gebiet hast Du hier besucht und super im Bild festgehalten, Danke.

Gruß Klaus

 

Auch meine Vermutung, da es die einzige Kombination ist, die passend wirkt. Vorstellbar ist sicher eine späte Hummel und eine frühe Biene, die nebeneinander stehen und ein vorwitziger Bestäuber passt nicht auf.

Geht mir ähnlich. Das Frankfurter Topporchideengebiet Berger Hang stünde eigentlich heute an, aber der Plan fällt gerade ins Wasser.

 

Sehr schönes, artenreiches Gebiet. Prima Pflanzenaufnahmen.

 

Kater Karlo, vielen Dank, dass Du nicht nur die schönen Bilder, sondern auch Dein Wissen mit uns teilst!
Dieses Suchen und Finden muss unglaublich viel Spaß machen!

 

Matthias, vielen Dank für die schönen Bilder!