Habenaria radiata - ein neuer Verusch

Hallo,

ich will nun endlich auch mal über meine Kultur von Habenaria berichten.

Ich habe 9 Stk in ein Sphagnumpolster auf reinem Torf gesetzt, die Schale in einen Untersetzer gestellt den ich ab und zu mit Wasser auffülle. Das ganze dann ins Gewächshaus bei Temperaturen von 0 - 32 C°

Von den 9 Bülbchen sind nur 2 übrig gebleiben die sich bis jetzt sehr gut entwickeln finde ich ob es an der Qualität der Bulben von GP lag oder an meiner Kultur weiß ich leider nicht genau.

Ab Heute habe ich sie draußen hingestellt wegen der hohen Temperaturen in den nächsten Tagen.




MfG

Jack

 

Hallöle Jack,

dein Bild ist online.

 

So weit alles in Ordnung.
Alle drei wachsen so weit ich das beurteilen kann, gut.
Farbe: normales grün. Die größte ist 15 cm hoch, die kleinste 9cm. Irgendwie erinnern mich diese Pflänzchen gerade an junge Disas.

Übrigens, das Bild mit den Wurzeln war nicht korrekt, ich habe es durch ein neues ersetzt. Ich denke mal, so wird es jetzt stimmen.

 

Hmmm, dann stimmt bei meinen was nicht. So groß sind sie auch noch lange nicht. Ich werde also doch mal im Topf nachsehen und über ein Umpflanzen nachdenken...

Gruß, Frank

 

N'Abend allerseits.

Boah ey, dieser Thread hat über 1300 views, ist ja fast Rekord in der Erdorchideen-Sektion. Unglaublich, wie beliebt diese kleinen Habenaria-Dinger sind....Dabei gibt es viel interessantere Erdorchis !

Zu meinen stockenden Habenarias: Ich bin nun vielleicht etwas schlauer, obwohl noch ein paar Messungen fehlen. Also, zunächst mal habe ich die Pflanzen aus den Töpfen genommen und den Zustand dokumentiert. Abgesehen von den gelblichen Blättern und dem scheinbaren Wachstumsstillstand war nicht Schlimmes zu sehen:

Dann habe ich die Pflanzen umgebettet in einen schönen frischen Torf, gemischt mit etwas lebendem Sphagnum. Seitdem haben sie wieder Wachstum und das, was dazuwächst ist auch wieder grün .
Ich habe nun diese Fermacell-Ausgleichsschüttung in Verdacht. Ich habe das wie gesagt bei vielen Erdorchideen mit Erfolg im Substrat und war daher bisher davon ausgegangen, das das ein neutrales mineralisches Granulat ist. Nun hör ich, das sei ein Porenbetongranulat , also sagen wir mal zerkleinerte Ytongsteine oder so. Für kalkliebende basisch-wachsende Orchis mag das ja noch nett sein, und andere (Stenoglottis, Ponerorchis z.B.) wachsen darin auch super (also bis zu 1/3 Anteil im Substrat). Aber die Moorpflanzen vertragen das wohl gar nicht. Ich habe auch alle Disas, die davon was im Substrat hatten und gelb wurden, umgetopft. War eine schöne Aktion, aber auch die zeigen nun auch besseres Verhalten. Also da habe ich ohne zu prüfen so ein Zeug verwendet und das als "alter Hase". Naja, wieder was gelernt! Ich mess demnächst noch pH-Wert und vielleicht Kalzium von dem Fermacell, dann weiß ich es noch besser.

Schönen Abend noch,
Frank

 

Deswegen habe ich diesen Thread auch angefangen, damit wir hier mal was handfestes zu dieser Orchidee haben. Wenn ich dran denke, wie oft letztes Jahr nach danach gefragt wurde...


Zurück zum Thema...
Von mir gibt es soweit nicht viel zu berichten, außer daß das Pflänzchen in Perlite/Qarzsand wie erwartet nicht so gut wächst wie die anderen. Liegt wohl daran, daß diese Mischung wohl schneller austrocknet als Torf und Sphagnum.
Ansonsten bekommen sie soviel Wasser, daß die nicht trocken werden, aber auch nicht zu lange klatschnass sind und düngen dürfte demnächst auch mal wieder fällig sein.

 

N'Abend,
ist ja fast peinlich zu berichten, wie ich die Habenarias und die Disas gefoltert habe . Ich habe heute etwa 50 g von den Fermacell-Körnern mit destilliertem Wasser geschüttelt, 5 Minuten stehen lassen, gemessen: Leitwert über 1000 µS, pH-Wert mit der Sonde 9,2 (!!!). Für diesen Bereich war sie aber nicht optimal kalibriert, also zur Orientierung nochmal mit pH-Indikatorpapier(1-14): zeigt einen pH-Wert von ca. 8. Das reicht aber zur Feststellung: Gift für Moorbeetpflanzen und Disas! Ist eben Beton...
Die Ursache für die Wachstumsstockung und das Gelbwerden ist also klar, aber sie werden ja langsam schon wieder.
Mein Gießwasser (Regenwasser) hab ich dabei auch gleich nochmal gemessen: Leitwert erstaunliche 30 µS und pH 5,5.

Gruß, Frank

 

Wenn ich mir mein letztes Bild so ansehe und das von BerndH gepostete und beschriftete, stellt sich mir noch die Frage: Wo wachsen die Tochter-Knollen wirklich?
Ich glaube, das ist zunächst gar nicht klar erkennbar (anders als bei anderen Knollenorchideen), weil die Wurzelaustriebe und die möglicherweise knollenbildenden Austriebe gleich aussehen. Vielleicht nehme ich später im Jahr nochmal eine Pflanze aus dem Substrat, um das zu dokumentieren.

Und da dies ja als Projekt und Hilfestellung für alle Habenaria-Liebhaber läuft, noch die Information: Ich habe alle Pflanzen jetzt in Plastiktöpfen stehen, die Feuchtigkeit ist doch gleichmäßiger darin.

Gruß,
Frank

 

Es tut sich was!
Bei einer Pflanze ist ein Blütentrieb zwischen den Blättern sichtbar.

 

Hat lange gedauert, aber jetzt blühts.
Schon länger hat es sich gezeigt, daß das auf grobkörnigem Torf basierende Substrat am Besten geeignet ist.
Mal sehen, wie sich die Knollen entwickeln.
Es scheint auch keine besonders gute Sorte zu sein, die ich da habe, denn das Aussehen ist etwas staksig.
Es ist aber schon jetzt eines sicher: Habenaria radiata wird nicht zu meinen Favoriten gehören.