Bakterien und Antibiotika?

Dieses Thema im Forum "Krankheiten und Schädlinge" wurde erstellt von Ralf, 3. März 2008.

  1. Ralf

    Ralf Guest

    Hallo,

    das eine Anwendung illegal wäre, braucht nicht erwähnt zu werden, das ist mir schon klar.
    In der Zierfischzucht- und Haltung, sind bspw. Gaben von Metronidazol in Verbindung mit Nifurpirinol an der Tagesordnung.
    Der menschliche und tierische Organismus ist also in der Lage, die Stoffe aufzunehmen und Bakterieninfektionen auszulöschen.

    Die Frage ist, könnten auch Orchideen wirksam mit Antibiotika oder Penicillin behandelt werden?

    Gruß
    Ralf
     
  2. FutoMaki

    FutoMaki Guest

    Gute Frage Ralf, der schließe ich mich doch glatt an.
    Hatte solche Gedanken auch schon, nur noch nicht den Mut hier zu fragen.
    Es gilt eben zu klären, ob eine Pflanze mit ihren Wurzeln tätsächlich den Wirkstoff einer Tablette, z.B. gelöst in Tauchwasser, aufnehmen könnte.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Es gibt ja eine bakterielle Schorfkranheit bei Äpfel, die mit Streptomycin behandelt wird (zugelassen). Angeblich behandeln die Holländer Erwinia-infektionen auch damit.

    Da auch Koffein und Aspirin eine gute Wirkung bei Orchideen zeigen, stellt man fest, das sind auch nur Lebewesen wie du und ich.:D
     
  4. postpiet3

    postpiet3 Guest


    Grundsätzlich scheint dies wohl zu funktionieren:



    Schönen Gruß

    Peter
     
  5. Hallo Peter,

    es kann "wohl funktionieren", nur sicher bin ich mir nicht.
    Hintergrund meiner Aussage:

    Vor etwa 25 Jahren drohte fast der gesamte Orchid-Bestand meiner Eltern
    einzugehen. Daraufhin wurden alle Pflanzen mit einem Antibiotikum im Wasser
    gegossen/gespritzt. Danach - ca. 3 Tage später - kam der Bestand an die
    "frische" Luft, und das war eine Menge.

    Der Orchid-Bestand meiner Eltern hat dauerhaft überlebt, nur haben sie nicht
    herausfinden können, weshalb. Hatte das Antibiotikum allein geholfen? Oder
    hatte es auch ein Zusammenwirken mit der frischen Luft gegeben?

    MfG
    Sigrid
     
  6. wudillo

    wudillo Guest

    Hallo,

    vor wenigen Tagen habe ich einen sehr interessanten Vortrag zum Thema Schädlinge bei Pflanzen gehört. Dort ging es u.a. auch um Bakterien.

    Der Fachmann meinte, daß des fiese an Bakterien wohl währe, daß sie sich so rasend vermehren (kurze Populationszeiten) und seeeeehr anpassungsfähig sind (mutieren). Er hätte wohl auhc schonmal die Frage gehört, ob man solche Pflanzenbakterien mit Antibiotika aus der Humanmedizin bekämpfen könnte. Er dazu: klar geht das, aber irgendwann werden die Bakterien resistent dagegen und können u.U. auf den Menschen übergehen und dann helfen diese Mittel nicht mehr. Ja, das klingt jetzt schwer vorstellbar, das eine Pflanzenbakterie auch auf nen Menschen übergehen kann, lt. seiner Aussage soll dies aber möglich sein.

    Bei Milben ist das wohl ähnlich, da gibt es immer eine Generation Weibchen und dann eine Generation Männchen (Populationszyklus sind nur 3 Tage!!!).
    Die Männchen haben nur die Hälfte der Erbinformationen, aber alle Erbinformationen von den Männchen werden an die nächste Generation weitergegeben (die Erbinformationen von den weibchen nur zu einem gewissen Teil). D.h. wenn man ein resistentes Männchen hat ist die nachfolgende Generation auch resistent.


    LG Wudillo :winke:
     
  7. totepe

    totepe Guest

    Hallo,
    ich würde doch sehr davor warnen ungezielt Antibiotika einzusetzen. Ich arbeite selbst im Krankenhaus und in den letzten Jahren gibt es massive Probleme mit resistenten Keimen, und das ist kein Spaß wenn man sich so einen einfängt.
    Außerdem gibt es da einige praktische Probleme:
    Für den Laien ist oft schon kaum feststellbar, ob es ein Pilz oder ein Bakterium oder ein Kulturfehler ist - geschweige denn welches Bakterium, das gegen welches Antibiotikum empfindlich ist - und in welcher Konzentration und wieviel Antibiotikum ich brauche um diese Konzentration im Pflanzengewebe zu errreichen.
    Ohne teure Laboruntersuchung ist ein Antibiotikaeinsatz etwa so, als wolle man mit verbundenen Augen eine Taube vom Baum schießen.
    Zweitens befinden sich auf den Pflanzen und im Substrat immer viele verschiedene Bakterienarten, wie überall in der Umwelt.
    Der größte Teil davon harmlos, aber einige auch potentiell humanpathogen, z.B. der im Erdreich häufige Tetanuserreger.
    Man wird da fast sicher ein paar resistente Erreger heranziehen, denn klassischerweise passiert das, wenn ein Bakterium noch nicht tödlichen Antibiotikadosen ausgesetzt wird - was sicherlich geschieht, da es kaum möglich ist das ganze Substrat gleichmäßig zu durchtränken.
    Außerdem müßen Antibiotikabehandlungen meistens regelmäßig wiederholt werden, z.b. je nachdem wie stabil das Antibiotikum ist, manche verlieren an der Luft auch recht schnell ihre Wirksamkeit etc....

    schöne Grüße: Theo
     
  8. wudillo

    wudillo Guest

    Hallo Theo,

    genau das wollte ich mit meinem Beitrag auch sagen, Du hast es nur besser auf den Punkt gebracht :thumbsup:

    Kann mich noch erinnern, daß der Vortragende was gesagt hat, das ein ca 1,80m hoher Mensch mit ca 80kg ca 3 kg Bakterien in sich trägt, die er zum leben (Überleben) braucht bzw. die nicht schädlich sind.
    Ich persönlich fand diese Vorstellung nicht grad lecker ... aber gut das ist son Anblick vom Innenleben wohl eh selten.

    LG Wudillo :winke:
     
  9. Nina

    Nina Guest

    Warum ist das schwer vorstellbar? Der Mensch ist, nüchtern im Hinblick auf Zellfunktionen betrachtet, auch nix tolleres als ein Zwerghamster :D.

    Die Bakterien waren lange vor uns da, und viele von ihnen sind sehr "kreativ", was die Erschliessung neuer Nahrungsquellen angeht.

    Pseudomonas aeruginosa zB kann so ziemlich alles infizieren, was gemeinhin als "lebendig" angesehen wird (und ist zusätzlich noch von Haus aus gegen eine erschreckende Zahl von Antibiotika resistent). Listerien und Rotlaufbakterien können genausogut, wenn nicht besser, im Boden als in uns leben.

    Angesichts der Aufstände, die (zu Recht) wegen Rückständen von Antibiotika in Fleisch und auch wegen des Eintrags in die Umwelt gemacht werden, finde ich das Ansinnen, Antibiotika bei Zimmerpflanzen einzusetzen, "nicht zuende gedacht" (um's höflich zu formulieren :D).

    Edit: sie sind nicht nur "in" Dir, sondern auch auf Dir. Haut: 10000-100000 Bakterien pro Quadratzentimeter :D ("und das ist auch gut so")

    Nina
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4. März 2008
  10. Eva

    Eva Guest

    auch wenns a bisserl off-topic ist: auch (schnitt)pflanzen nehmen sildenafil auf und "stehen" länger :lol: (war mal ne Facharbeit ner Schülerin ;) )

    und um zum thema zurückzukehren: ja, ich denke, dass auch Pflanzen Antibiotika (AB) aufnehmen und dass die Bakterien in der Pflanze, sollten sie empfindlich auf das AB sein, an ihrer weiteren Ausbreitung gehindert oder vielleicht sogar abgetötet werden (oft reicht die AB konzentration nur zum hemmen! nicht zum Abtöten. Die Dosis, die zum Abtöten notwendig wäre, ist oft auch für Menschen schädlich. Drum bringt ein AB bei jemanden ganz ohne Immunsystem gar nix). Aber ihr kennt das Problem mit den Resistenzen ja schon. Und inwieweit Pflanzen ein Immunsystem haben: :??? keine Ahnung

    Aber: was dann, wenn Bakterien wüten? Natürlich ist da Vorsorge besser als Nachsorge. Aber das muss ich niemandem sagen. Desinfektionsmittel töten die gängigsten Bakterienstämme ab und zumindest auf Schnittstellen schadet Octeinisept der Pflanze nicht. Gegossen hab ich damit allerdings noch nicht! Andere Desinfektionsmittel ausgetestet auch nicht.

    Ansonsten: befallene Pflanzen isolieren, betroffene Stellen wegschnibbeln, Schnittstelle desinfizieren, alles befallene verbrennen (Feuer tötet auch ganz zuverlässig :innocent:) und ggf, wenns nicht gestoppt werden kann, von der Pflanze trennen :(
     
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